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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Band 17
Seite - 398 -
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398 erst dem XVI. Jahrhundert an und nnter diesen zählt wohl zu den schönsten das in Kupfer getriebene und vergoldete Taufbecken der Pfarrkirche St. Jakob zu Jglau, eine Widmung des dortigen Patriziers Jakob Seidenmeltzer von Seidenberg aus dem Jahre 1599. In der Grundrißdisposition achteckig, baut es sich nach Art eines Kelches oder Ciborinms auf; während die acht verticalen Wandungen des eigentlichen Beckens Dar- stellungen aus dem alten und neuen Testament nnd den Deckel Allegorien und das unvollständige Wappen, wahrscheinlich des Donators mit einem Schriftband I. 3. A. H. IZ. zieren, bedecken den Fuß Ornamente und Masken, ganz im Charakter der Entwürfe des Nürnberger Malers und Radirers Georg Wechter (1564 bis 1619). Ein anderes gleich- falls in Kupfer getriebenes vergoldetes Taufbecken von der Form eines Pokals, dessen Fuß durch einen in Erz gegossenen Baum dargestellt wird, um den sich eine Schlange windet, befindet sich in der Pfarrkirche zu Piruitz bei Jglau; der Deckel trägt das Wappen des Grundherrn um 1570, Johann Brtnicky von Waldstein und seiner Gattin Katharina Zajimac von Kunstadt; 1598 wird es in einer Urkunde gleichzeitig mit mehreren anderen Geschenken der letzteren angeführt. Die Gesammtcomposition und Ornamentik auch dieses Taufbeckens mahnen an die Entwürfe der deutschen Kleinmeister. Ein mächtiges, in Kupfer getriebenes versilbertes, heute noch in Gebrauch stehendes Antipendium mit der Marter und der Enthauptung des heiligen Johannes besitzt die Minoritenkirche in Brünn. Eine erwähnenswerthe, in Kupfer getriebene Arbeit um 1700 ist sodann der Wasserspeier in Drachengestalt im Hofe des alten Landhauses in Brünn, ehedem vergoldet und heute das einzig erhaltene Exemplar. Im Mittelalter greifen Bronzegießerkunst und das Zinngießerhandwerk theil- weise in einander, das heißt die meisten Bronze- und Glockengießer waren gleichzeitig auch Zinngießer. Der allgemeinere Gebrauch des Zinns hebt in Europa erst mit dem XIII. Jahrhundert an, zu einer Zeit, als das Zinn das Holzgeschirr abzulösen begann; im XIV. Jahrhundert mußte das Zinngießerhandwerk in Mähren bereits in hoher Blüte gestanden haben, denn die Artikel der Brünner Zinngießer aus dem Jahre 1387, welche ihnen von den Markgrafen Jost und Prokop bestätigt wnrden, enthalten Bestim- mungen über gravirte Formen mit Bildern, Reimen oder Buchstaben, sowie über strenge Beschau und Stempelung der Gefäße. Die Meisternamen, über welche wir heute verfügen, gehören erst der zweiten Hälfte des XV. Jahrhunderts und der Stadt Olmütz an; Denkmale aus dieser Zeit scheinen sich nicht erhalten zu haben, wohl aber aus dem XVI. Jahrhundert, in welchem das Zinn außer im Hansrath auch von den Zünften viel begehrt wurde. Wir erwähnen hier nur ein Object kirchlicher Art, nämlich das Taufbecken in der Stifts- und Pfarrkirche Raigern; es ruht auf drei siebenkantigen Füßen, welche unten in Thierkrallen, die eine Kugel umfassen, auslaufen, und wird von einem fignralen polychromen Fries
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Mähren und Schlesien, Band 17
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Mähren und Schlesien
Band
17
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.42 x 21.88 cm
Seiten
750
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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