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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Band 17
Seite - 430 -
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430 sind in den beiden hier in Übung stehenden Betriebsarten: dem Hoch- und Niederwald- betriebe, die verbreiterten Holzarten, doch sind, zumal die jüngeren Bestände, hervor- gegangen aus künstlicher Cultur, mit Nadelholz, Fichte, Kiefer und Tanne bestockt; sie fühlen sich aber hier nicht behaglich, was ihre in der Jugend wohl freudige, im mittleren Lebensalter der Bestände aber schon unzulängliche Entwicklung darthut. Endlich kommen noch in Betracht die Augebiete der mährischen Flüsse. Die Nordebene (Muglitz, Sternberg, Olmütz) enthält in ihren Nieder- und Mittel- waldformen bei dem Vorherrschen der Eiche und Weißbuche eine ungewöhnlich starke Beimischung der Birke, die hier, vou der Bevölkerung sehr geschätzt, als die Mutter der Wälder bezeichnet wird. Die Qualität der Auwälder nimmt von Nord nach Süd zu; von der oberhalb Kremsier erfolgenden Einmündung der Becva iu die March ist in den Wäldern längs derselben eine stetige Steigerung des Höhenwuchses und eine Zunahme der Bestaudesbouität bemerkbar, die bei Straßuitz und Lnndenburg iu den Forsten des Großgrundbesitzes an den Hauptholzarten, der Eiche, Esche, Ulme, dem Ahorn und den mitgeselligen Weichhölzern Pappel, Weide und Aspe einen so imponirenden Ausdruck findet. Die aus der Sandsteinformation des Karpathengebietes erfolgenden humusreicheren Schlammablagerungen sind die Ursachen dieser so außerordentlich günstigen Wachsthums- verhältnisse. Die Auwälder der Thaya, Jglawa und Schwarzawa, obzwar aus denselben Holzarten zusammengesetzt, weisen schon wesentlich geringere Bestandesbonitäten auf, da hier die Schlammablagerungen, aus dem granitischen Westen kommend, keine so Humösen den Waldwuchs begünstigenden Bestandtheile mit sich führen. Alle diese Auforste, soweit sie dem Großgrundbesitz angehören, enthalten in stammweiser Beimischung noch jene Prachtexemplare alter Eichen, die, vor Jahrhunderten dem Keime entsprossen, uns in ihrer gesunden Machtfülle mit Bewunderung erfüllen (die Forste der Güter Strazuitz, Ostra, Luudenbnrg, Seelovitz, Raigern). Ja sogar der Typns eines Eichen-Urwaldes ist, Dank dem Schönheitssinn Seiner Durchlaucht des regierenden Fürsten Liechtenstein, auf dem Gute Lundenburg vertreten. Die dürftigste Beschaffenheit weisen die Nieder- und die Mittelwälder des Hügel- landes der Südebene (Auspitz, Nikolsburg, Joslovitz) auf. Als eine besondere Specialität des Landes muß das durch künstliche Cultur in den 1840er Jahren begründete Kiefern- gebiet bei Bisenz auf der Sand- und Schotterbank des rechtsseitigen Marchbeckens bezeichnet werden. Kurzschäftigkeit und die Armuth an Harzgehalt sind die besonderen Eigenthümlich- keiten dieses im vierzigjährigen Hochwaldbetriebe bewirthschafteten, etwa 4000 Hektar großen Kiefern-Waldkörpers. Der gesammte Waldstand Mährens fällt der Betriebsform nach mit rund 500.000 Hektar dem Hochwald- und mit 110.000 Hektar dem Nieder- und Mittelwald-Betriebe zu.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Mähren und Schlesien, Band 17
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Mähren und Schlesien
Band
17
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.42 x 21.88 cm
Seiten
750
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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