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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Band 17
Seite - 432 -
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432 Die Bewegung im Waldstande war in diesem Jahrhundert und besonders in der zweiten Hälfte desselben eine sehr große. Die aufblühende Landwirthschaft steigerte das Bedürfniß nach Ackergelände, dem in den Niederungen und im Hügellande ausgedehnte Waldpartien zum volkswirthschastlich berechtigten Opfer fielen, während die Auflassung der Schaf- zucht und die Ablösung der Grunddienstbarkeiten beim Großgrundbesitze ausgedehnte Ländereien durch künstliche Forstcnltnr in den Dienst des Waldes stellten. Dieser correeten Praxis verdanken wir eine Zunahme des Waldlandes auf seinem absoluten Standorte um rund 40.000 Hektar. Ein glücklicher Umstand für die Erhaltung der Wälder Mährens in quantitativer, noch mehr aber in qualitativer Beziehung sind die bestehenden Besitzverhältnisse und die hiermit im Zusammenhang stehende Bewirthschaftung. Vom gesammten Waldstande gehören über 80 Procent dem Großgrundbesitz und kaum 20 Procent dem Kleingrund- besitz an. Von ersteren sind mehr als 22 Procent (130.781 Hektar) Fideicommißsorste und nahezu 12 Procent (68.718 Hektar) Wälder kirchlicher Anstalten. Da Mähren keine Staatsforste besitzt, so gehen die Aufgaben der Staatsforst- wirthschaft in Ansehung der Walderhaltung auf den Großgrundbesitz über, der in seiner Eigenschaft als fideieommissarischer Besitz die Bürgschaft für Confervirung der Forste wohl bietet. Ein reichliches Fünftel (22 Procent) der Wälder, mehr als der gesammte Kleinwaldbesitz zusammengenommen, ist in den Händen zweier Besitzer. Seine Durchlaucht der regierende Fürst Liechtenstein besitzt in Mähren 15 Güter mit 88.720 Hektar, dem Olmützer Hoch- und Erzstift gehören 7 Güter mit 46.820 Hektar Wald. Die Größe des Forstbesitzes der einzelnen landtäflichen Güter schwankt zwischen 200 bis 12.000 Hektar. DerWirthschastsbetriebist in den Forsten des Großgrundbesitzes ein nachhaltiger, systematisch geordneter und soweit derselbe die Fideicommißsorste und jene der kirchlichen Anstalten betrifft, auch eiu vollends confervativer. Die planmäßigen Forsteinrichtungen reichen in ihren Anfängen weit zurück ins vorige Jahrhundert; sie waren damals allerdings auf wenige der größeren Domänen beschränkt, aber schon im Anfang dieses Jahr- hunderts waren sie in verbreiteter Praxis, die großen Besitze gingen den mittleren und kleinen stets beispielgebend voran, so daß heute wohl nur eine geringe Zahl der kleinsten Besitze vorhanden ist, die noch planlos wirthschaften, gewiß aber stehen 95 Procent der Großgruudbesitzforste in systematisch geregelter, sehr häufig musterhafter Wirthschaft, die auf den Grundlagen der neuesten Fortschritte in der Forsttechnik eingerichtet ist. In administrativer Beziehung ist das sogenannte Oberförster- (Forstmeister-) System in Übung, bei welchem der betreffende Oberbeamte als selbständiger Betriebsleiter fnngirt, während das Revierpersonal die Wirthschaftsführung und den technischen Hilfsdienst unter ihm besorgt.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Mähren und Schlesien, Band 17
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Mähren und Schlesien
Band
17
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.42 x 21.88 cm
Seiten
750
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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