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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Band 17
Seite - 435 -
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435 Großen leicht absetzbare Fichte hat diese zum dominirenden Baume in den Wäldern des Landes gemacht. Ter künstliche Culturbetrieb bildet demnach eine der wichtigsten Aufgaben des mährischen Forstwirthes, und zwar in weitaus größter Anwendung als Pflanzbetrieb, der wieder die Erziehung des Cnltnrmateriales in ausgedehnten, musterhaft gepflegten Baumschulen zur Folge hat. An 100 Millionen Pflanzen stehen in diesen Anstalten ständig in Vorrath, wovon circa 50 Procent das laufende Bedürfniß ausmachen. Die Gesammt- anzncht der Pflanzen kann charakterifirt werden: 6 Procent Laubhölzer, 69 Procent Fichte, 18 Procent Kiefer und 7 Procent Lärche. Die Laubhölzer gelangen als jüngere Pflanzen vornehmlich in den Angebieten der Flüsse nnd in den Nieder- und Mittelwälderu des Hügellandes zur Amvenduug, dagegen die ältere Pflanze (Heister) als Mischholz in den Nadeliväldern. Der bevorzugte Liebling des mährischen Forstwirthes: die Fichte, beherrscht, mit Ausnahme der vorerwähnten Gebiete, das ganze Land; ihre Cultur wird iu den höheren Lagen mit drei- und vierjährigen Pflanzen, in den tieferen Lagen und den Karpathen mit zweijährigen besorgt. Die Kiefer wird in ihrem eigentlichen Gebiete, dem Süden des Landes, als einjährige Pflanze, im Norden (Könitz) als zweijährige zur Cultur gebracht. Die Lärche dient im ganzen Lande als Mischholz, gewöhnlich als sogenannter Lückenbüßer. Zur Durchführung der künstlichen Forstcultur in dem vorbezeichneten Umfange ist eine Arbeitskraft von etwa 250.000 Tagwerken erforderlich, deren Aufbringung hierzulande bei der dichten Bevölkerung keinen Schwierigkeiten unterliegt, weil die Arbeit sehr häufig mit einer Gegenleistung des Waldes, mit der Gestattung der Gras-, Streu- oder Klaubholznutzung, die für die ärmere Bevölkerung sehr häufig geradezu unentbehrlich sind, verbunden ist. Ohne die letztere wäre die Beschaffung dieser Arbeitskraft selbst um ganz angemessene Baarzahlnng, in den weitaus meisten Fällen gar nicht möglich. Und wie sich die Bevölkerung schon freut, wenn zeitlich im Frühjahr durch Trommelschlag in den Gemeinden oder durch das von Haus zu Haus erfolgende „Einsagen" der Beginn der Culturzeit kundgemacht wird! Frohen Muthes zieht die Schaar, meist Frauen und Mädchen, voran der Förster (Adjunct oder Heger), ausgestattet mit Hauen und Töpfen, heitere Lieder singend, in den Wald, um neue Wälder zu schaffen für künftige Geschlechter! Die natürliche Verjüngung hat ihr von der Natur angewiesenes Gebiet, die Hochlagen der Sudeten und zum Theile der Karpathen, ungestört behauptet. Ihr Ver- breitungsgebiet ist in letzterer Zeit in recht erfreulicher Zunahme begriffen, sie zieht in ihrem Siegesgange von Nord nach Süd. Ein Umstand setzt ihr aber oft unüberwindliche Schwierigkeiten, und das ist die Poesie des Waldes, der vom Wilde belebte Wald. Die Tanne und die Buche, um die es sich hier bei der Nachzucht handelt, sie sind auch die SS»
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Mähren und Schlesien, Band 17
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Mähren und Schlesien
Band
17
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.42 x 21.88 cm
Seiten
750
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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