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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Band 17
Seite - 446 -
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44s; Thatsächlich beherbergte die March, bevor sie verunreinigt wurde, über fünfzig verschiedene Fischarten, von denen besonders der Hnchen, die Forelle und Äsche im oberen Qnellgebiete, die Aalrute in der Strecke zwischen Müglitz uud Kremsier, weiter hinab aber Karpfen, Hechte und Welse in bedentender Größe und Menge vorkamen. Bei Hoch- wasser statteten alljährlich der Stör und Hausen, vou der Donau kommend, der March nnd Thaya längere Besuche ab; noch in den Dreißiger-Jahren wurden bei den Wehren in Rabensburg nnd Göding prächtige Exemplare dieser Süßwasserriesen gefangen. Der Schill (Zander), der noch hente vorkommt, wnrde als der edelste Marchfisch unterhalb Napagedl in bedeutender Menge gefangen. Es würde weit über den Rahmen dieser Skizze hinausführen, wollte man des ebenfalls bedeutenden Fischreichthums der übrigen Flüsse und Bäche gedenken. Man möge sich jedoch an der Hand der nachstehend angeführten Zahlen selbst vergegenwärtigen, welch riesige Mengen von gutem, nahrhaftem Fleische dnrch die Vernichtung des ehedem blühenden Fischreichthums dem Laudesconsum entzogen worden sind. Berechnet man nämlich das Jahreserträguiß eines Joches Teichfläche (äußerst gering gerechnet) nur auf einen Centner marktfähiger Fische, so gingen mit dem Auflassen von 40.000 Joch Teichfläche jährlich 40.000 Centner Teichfische verloren, nnd wenn man den ehemaligen Ertrag der Flußfischerei in ganz Mähren (ebenfalls sehr niedrig berechnet) gleichfalls mit jährlich 40.000 Centner annimmt, so entbehrt heute der Laudesconsum das erhebliche Quantum von acht Millionen Pfund guten, edlen Fleisches. Kein Wunder, wenn bei solchem Ausfall allmälig alle Fleischnahrung sich entsprechend vertheuerte. Der von Jahr zu Jahr immer fühlbarer hervortretende Mangel an edlem Fisch- fleisch erhöhte schließlich doch in vielen Kreisen die Nachfrage und lenkte die Aufmerk- samkeit maßgebender Behörden uud Personen auf die Wiederbelebung der fast zu Gruude gerichteten Fischerei. Allmälig entstanden Gesellschaften und Vereine, welche unter der Führung einzelner fachmännisch gebildeter Männer und dem wohlwollenden Schutze der Behörden und neu geschaffener Gesetze sowohl die Teichwirthschaft als auch die Flnßfischerei mit mehr oder minder großer Ausdauer und Geschick zu heben versuchten. Hinsichtlich der Teichwirthschaft hat das kleine Nachbarland Schlesien (insbesondere der Teschuer Kreis) Mähren bedeutend überholt, da hier die rationelle Teichwirthschaft noch lange nicht auf jener Stufe steht, wo sie in Schlesien bereits vor etwa zehn Jahren stand. Dagegen hat sich in Mähren seit ungefähr zwanzig Jahren das Bestreben beknndet, die Fischerei in den nahezu entvölkerten Flüssen wieder zu beleben. Fast alle Erfolge, die in dieser Beziehung in Mähren errungen wurden, sind der seltenen Ausdauer und Begeisterung eines einzelnen Mannes zu danken, der sich die Hebung der heimischen Fischerei im vollsten Sinne des Wortes zur Lebensaufgabe gemacht und bis zu seinem Tode treu nnd unverdrossen,
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Mähren und Schlesien, Band 17
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Mähren und Schlesien
Band
17
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.42 x 21.88 cm
Seiten
750
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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