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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Band 17
Seite - 450 -
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450 Kalkes in Juraschichten eingebetteten Nestern eines sehr reinen Brauneisensteines und bauen denselben mit der größten Sorgfalt ab. Das Vorkommen bedingt den Aufschluß durch zahlreiche Schachte, deren Herstellung nur relativ geringe Kosten verträgt. Die Förderung geschieht nur am Handhaspel, welcher von zwei oder vier Haspelknechten bedient wird. Da in den Grube» gar kein Wasser vorhanden ist, so fehlen auch Vorrichtungen zur Wasserhaltung, die sonst niit einem Bergbaubetriebe unzertrennlich verbunden zu sein pflegen. Dieser so einfache Bergbaubetrieb gibt 76 Arbeitern ein zwar mühseliges, aber auskömmliches und sicheres Brot und erzeugt jährlich 58.000 Metercentner Brauneisen- steine, welche sämmtlich in die fürstlichen Hütten bei Blansko wandern, um dort verschmolzen zu werden. Außer diesen Eisensteinen werden bei Rubitz auch »och feuerfeste Thone nnd Kaolinerde gegraben. Im mittelmährischen Reviere sind nur noch die Rotheisen- steingruben bei Lettovitz, welche ihre Erze gleichfalls den fürstlich Salm'fchen Hütten bei Blansko zuführen, im Betriebe. Im zweiten Eisensteinreviere Mährens, dem Sudetenreviere, liegen zwei Züge von Eisenerzvorkommen; der eine beginnt in Geitendorf in Schlesien und zieht in süd- westlicher Richtung über Brockersdorf, Bärn, Andersdorf, Deutsch-Lodeuitz nach Sternberg; der zweite zieht parallel mit dem ebengenannten von Zuckmantel in Schlesien bis Hangenstein und Deutsch-Eisenberg. Die Erze dieser beiden Züge, theils Brauneisensteine, theils Noth- eisensteine oder auch Maguetite, kommen theils im krystallinischen Schiefer, theils im Devon vor, sind aber wie alle Eisenerzlager Mährens absätzig und relativ arm, dabei aber rein und leicht verschmelzbar. Diesen Verhältnissen entsprechend ist der Bergbau in diesem Reviere ein recht schwacher. In Kwittein, Lukavec, Pinke und Sternberg baut die Zöptau- Stefauauer Bergbau- uud Eisenhütten-Gewerkschaft mittelst zweier Maschin- und sechs Haspelschachten auf Eisenerze, welche sie selbst verhüttet, und beschäftigt hierbei über 200 Bergarbeiter. Die jährliche Erzeugung betrug im Jahre 1891 100.000 Metercentner an Brauu- und Rotheisenstein. Das dritte Eisensteinrevier Mährens, das Karpathenrevier im Gebiete der mährisch-schlesischen Karpathen gelegen, führt Sphärofiderite, welche theils in Putzen, theils in Lagern von geringer Mächtigkeit vorkommen; ihr Erzgehalt ist gering, 12 bis 14 Procent, der Kieselsäuregehalt oft recht groß. Sie werden nur vom Fürsterzbisthum Olmütz bergbaumäßig für die eigenen Hütten in geringen Mengen gewonnen; die Zahl der dabei beschäftigten Bergleute beträgt nur einige Mann. Wie schon erwähnt, ist der Eisensteinbergbau Mährens in stetigem Niedergang begriffen; während in der Mitte der Siebziger-Jahre 500 Bergarbeiter 800.000 Meter- centner erzeugten, ist heute die Arbeiterzahl auf 350 Köpfe, die Erzeugung auf 200.000 Metercentner gesunken.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Mähren und Schlesien, Band 17
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Mähren und Schlesien
Band
17
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.42 x 21.88 cm
Seiten
750
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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