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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Band 17
Seite - 456 -
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436 sie sich trotzdem, wo sie ihr im Concurrenzkampfe begegnet, zurückziehen, denn ihr Heiz- werth ist geringer, ihr Aschengehalt groß und ihre Empfindlichkeit gegen den Transport sogar sehr groß. Ans Tageslicht gebracht, verliert sie jeden Halt und der in der Grube schier unbezwingliche Block von Pfostenkohle verwandelt sich infolge der Berührung mit der Luft zu cuboidischeu Brocken. Im Hause ist sie wegen starker Gasentwicklung unangenehm. Die Lignitkohle Südmährens wird daher als Hausbrand fast nur in den Städten und Ortschaften der Umgebung der Bergbaue verwendet. Sehr wichtig dagegen ist das Lignit- vorkommen für die Industrie Südmährens. Glashütten, Zuckerfabriken, Brauhäuser, Mühlen und andere industrielle Unternehmungen haben sich auf Grund der billigen Kohle angesiedelt und geben einem ganz bedeutenden Theile der südmährischen slovakischen Bevölkerung Arbeit und Verdienst. Das südmährische Braunkohlenvorkommen, der Tertiärperiode ungehörig, befindet sich in einem Raume, welcher durch die Verbindungslinien der Orte Nendorf, Bilovitz, Tfcheitfch, Gaya, Keltschan, Temnitz, Rohatee, Göding, Neudorf begrenzt wird. Das Lignitflötz innerhalb dieses Raumes liegt unter Tegel- und Sandschichten in Teufen bis zu 100 Meter und darüber in Separatmulden eingebettet, hat eine durchschnittliche Mächtigkeit von 2 5 Meter und ist zusammengesetzt aus blätteriger Kohle, Pfostenkohle, bestehend aus flachgedrückten Holzstämmen, Wurzelstockkohle und endlich massiger, ziemlich verunreinigter Kohle. Die Psosten der darnach benannten Kohle sind so gnt erhalten, daß man bei entsprechender Behandlung derselben unschwer Möbel daraus schnitzen könnte. Mit Ende des Jahres 1891 bestanden zwölf Unternehmungen für Braunkohlen- förderung, von denen jedoch nur acht im Betriebe waren. Zur Förderung dienen drei Maschinschachte, ein Förderstollen und einige Haspelschachte. Die Anzahl der in den Berg- bauen in Gaya, Keltschan, Dubnian, Hovoran, Tscheitsch und Luschitz beschäftigten Arbeiter betrug Ende 1891 500. Dieselben sind durchaus Slovakeu aus der nächsten Umgebung der Bergbaue, gutmüthige, willige und sparsame Leute, die sobald als möglich in den Besitz eines Häuschens mit einem Stückchen Feld zu gelangen suchen. Haben sie dies Ziel erreicht, so verstehen sie die Obliegenheiten des Landmannes sehr gut mit den Verpflich- tungen, die sie dem Bergbaue gegenüber eingegangen sind, zu vereinigen. Die Menge der von allen Bergbauen Südmährens erzeugten Kohlen belief sich im Jahre 1891 auf 1,120.000 Meterceutuer. Von Schlag- und Brandwettern sind zwar die Lignitgruben verschont geblieben; dafür belästigen aber Wasser und insbesondere der Schwimmsand die Bergleute oft in unerträglicher Weise. Der letztere zwingt sogar zeit- weilig zur vollständigen Einstellung des Betriebes, da selbst jahrelange Arbeit oft seine Kraft nicht zu brechen vermag. Infolge der in bedeutenderem Maße zu bewältigenden
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Mähren und Schlesien, Band 17
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Mähren und Schlesien
Band
17
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.42 x 21.88 cm
Seiten
750
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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