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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Band 17
Seite - 474 -
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474 Appreturen hatte den besten Einfluß ans die Leistungsfähigkeit der mährischen Leinen- nnd Banmwollwaarenerzeugung, welche durch steten Fortschritt ihren bewährten Ruf auch im fernen Ausland zu erhalten weiß. Den Umfang unserer Texilindnstrie ergänzt die Strickerei und Wirkerei, welche zum Theile der Hausindustrie angehören, die Tricotfabricat ion, die sich gleichfalls der Heimarbeit bedienende Confectiou, die Fezindustrie und die durch ein einziges, aber vortrefflich eingerichtetes Etablissement repräsentirte Bobbinet-Spitzenerzengnng. Die Huterzeugung, welche bis um das Jahr 1865 uicht nur in Mähren, sondern in ganz Österreich ausschließlich mittelst Handarbeit betrieben wurde, konnte in Folge dieses Umstandes weder im Jnlande recht zur Geltung gelangen, noch mit der im Auslande bereits maschinell eingerichteten Concurreuz gleichen Schritt halten. Erst als im Jahre 1865 die Firma I. Hückel's Sohne, deren Gründer Johann Hückel sen. das Hutmachergewerbe seit dem Jahre 1837 ebenfalls mittelst Handbetrieb ausgeübt hatte, daran ging, in Neutitschein eine Haarhutfabrik mit Dampfbetrieb zu bauen und mit den neuesten englischen und amerikanischen Maschinen einzurichten, nahm die Hutfabrikation Mährens einen ungeahnten Aufschwung. Die genannte Firma mußte nun von Jahr zu Jahr, um den von allen Seiten an sie gestellten Anforderungen entsprechen zu können, ihr Etablissement vergrößern. Das Absatzgebiet für Haarhüte erstreckt sich nahezu auf alle civilisirteu Länder der Erde. Die mährische Fabrik ist in ihrer Art die größte des europäischen Contiuentes und beschäftigt heute circa 1200 Arbeiter. Die Lederindustrie hat in den letzten Decennien seit dem Übergang von der Handwerks- zur fabriksmäßigen Gerberei außerordentlich an technischer Vollendung nnd Kraft gewonnen. Ihre Hauptsitze sind Brünn und Trebitsch, in welchen Orten auch die Erzeugung von Lederconsectionsartikeln, namentlich Schuhen, fabriksmäßig und durch Heimarbeit stattfindet. Ferner sind Plößnitz und Walachisch-Klobouk für die Hausindustrie in Schuhwaaren von Bedeutung. Aber auch die Weißgerberei und Haudschuhfabrikatiou nimmt einen erfreulichen Aufschwung. Die mährische Glasindustr ie ist durch einige Hohl- und Tafelglasfabriken erster österreichischer Firmen rühmlichst vertreten. Die Erzeugung gebogener Holzmöbel, seit der Mitte dieses Jahrhunderts in der Maikgrafschaft eingeführt, hat sich zu einer schwunghaften Industrie entwickelt uud beschäftigt eine große Anzahl von Händen in sonst erwerbsarmen Gegenden, deren Holz- reichthum hierdurch eine sehr geschätzte Verwendung findet. Dieser vorwiegend mährische Fabrikationszweig hat nicht allein den Comfort unseres bürgerlichen Lebens durch Schaffung danerhafter nnd billiger Geräthe bereichert, sondern auch einen Weltexport- artikel ersten Ranges creirt.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Mähren und Schlesien, Band 17
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Mähren und Schlesien
Band
17
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.42 x 21.88 cm
Seiten
750
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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