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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Band 17
Seite - 480 -
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480 durch den dreißigjährigen Krieg verzögert, welcher den nahezu gänzlichen Verfall des Bergbaues und Hüttenbetriebes im mährisch-schlesischen Sudetengebirge zur Folge hatte. Erst gegen Ende des siebzehnten Jahrhunderts wurden neuerliche Versuche zur Hebung der Eisengewinnung gemacht. Die Grundlage der Eisenindustrie bildeten außer den ergiebigen Erzlagern die vorhandenen Wasserkräfte und der große Reichthum der Sudeten an Brennmaterial. Bei der stetig steigenden Verwendung des Holzes für andere industrielle Zwecke und der dadurch bedingten Verminderung billigen Brennstoffes für die Eisenerzeugung mußten jedoch die einstens in der Nähe des Altvatergebirges gelegenen Holzkohlenöfen allmälig aufgelassen werden. Die im Laufe der Zeit geänderten Verkehrsverhältnisse haben ihren Einfluß auch auf die mährische Eisenindustrie geltend gemacht und eine Verschiebung der Productious- bediugungeu bewirkt, so daß heute die Eisenerze, welche man früher in Mähren, ins- besondere in den Sudeten gewann, theilweise durch steierische und selbst durch schwedische Erze ersetzt wurden. Statt des früheren vegetabilischen Brennstoffes gelangen jetzt nahezu ausschließlich Steinkohle uud Koaks zur Verwendung. In den letzten Jahren wurden auch in deu Eisenwerken zeitgemäße Umgestaltungen und Neuerungen vorgenommen. Erzeugt werden Pnddlings- und Gießerei-Roheisen, Commerz-, Bau- und Maschinenguß, Stab- uud Fa^oueiseu, Eisenbahn-Oberbaumateriale, Schmiedeeisen und Zeugwaren, Schrauben und Nägel, Draht und Drahtstiften, Bleche, Blechwaaren, Emailgeschirre, ferner Eisenbahn- und Straßenbrücken, Dampfmaschinen, Kessel und Special-Einrichtungen für Zuckerfabriken, Malzfabriken, Fabriken der Textil-Jndnstrie u. s. w. Die mährische Maschinensabrication ist heute eine vornehme Qualitätsindustrie, welche weder in-, noch ausländischen Wettbewerb zu scheuen hat. Es darf nicht verkannt werden, daß das Commnnicationswesen Mährens nicht gleichen Schritt mit der industriellen Entwicklung gehalten hat. Zwar sind die Haupt- linien des nördlichen Eisenbahnnetzes der Monarchie ausgebaut, wodurch die Verbindung der Markgrafschaft mit dem internationalen Schienenstrange eben so, wie mit dem Centrum des Reiches gesichert ist. Aber noch fehlen ausreichende Localbahnen, welche wie Saugarme tief in das Land eingreifen, die Industrie befruchten und den Verkehr mit den Hauptarmen vermitteln. Noch fehlen gänzlich die künstlichen Wasserstraßen, welche den Transport von Massengütern besorgen und durch die Billigkeit ihrer Frachtrate erst den vollständigen Fruchtgenuß der Bodenreichthümer Mährens erschließen würden. In letzterer Hinsicht ist es vorzüglich der Donan-Oder -Cana l , der berufen wäre, der Verkehrspolitik der Markgrafschaft neue und verheißungsvolle Perspectiven zu eröffnen.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Mähren und Schlesien, Band 17
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Mähren und Schlesien
Band
17
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.42 x 21.88 cm
Seiten
750
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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