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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Band 17
Seite - 515 -
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515 zurück ins Ostravicathal nach Althammer. Dasselbe, an 20 Kilometer lang, nimmt rechts die Recica, links den Mazak auf, umzieht die westliche» Hänge der Lysa und tritt bei Friedland in ein weites Thalbecken ein. Einige Kilometer abwärts zeigt sich die Landschaft von Friedet. Rechts über dem Malenovitzer Grunde winkt das weitkenntliche Kirchlein von Borova und jenseits der vereinigten Thäler der Mohelniea und der Moravka der Waldberg Prasiva. Wo sich das Moravkathal breit gegen die Friedeker Hügel öffnet, steht im Sattel zweier bewaldeter Höhen das Skalitzer Kirchlein, das der Sage nach versinken soll, wenn es von Menschen überfüllt sein wird. Die wilde Ostravica verläuft in breitem, flachem Bette, ungeheure Geschiebemassen herabwälzend — ein Merkmal der meisten Karpathenflüsse. Vor uns erheben sich die Thürme von Friedek und schauen schwesterlich grüßend auf das mährische Nachbar- städtchen Mistek hinüber. Auf felsigem Hügel erscheint ein ansehnlicher Schloßbau mit klafterdicken Mauern, dahinter im Norden der Stadt die doppelthürmige Wallfahrtkirche mit dem Wunderbilde der Madonna, das Ziel von Tausenden von Wallfahrern zur Zeit der Marienfeste. Friedek ist der Sitz lebhafter Baumwollindustrie, der Haupterwerbsquelle für die ärmere Bevölkerung der Stadt und Umgebung. In der Nähe von Friedek sind Baska und Karlshütte als hervorragende Etablissements für Hüttenbetrieb zu nennen. Vor dem Zeitalter des Dampfes spielte die Stadt, am mährisch-galizischen Handelswege liegend, eine bedeutendere Rolle. Seit der Eröffnung der das östliche Schlesien durch- querenden Städtebahn, wodurch auch Friedek in das neue Verkehrsnetz getreten ist, macht sich allenthalben ein günstiger Umschwung bemerkbar. Von Friedek gegen Norden strebt der Flußlauf, der Straßenzug und das Bahn- geleise nach dem kohlenreichen Hügellande von Polnisch-Östron. In altersgrauer Epoche fchlesischer Geschichte eine Grenzfeste gegen Polen, hat das große Dorf seit zwei Menschen- altern sein Aussehen völlig verändert. Den reichen Kohlenschätzen der Tiefe entsprechen die großen oberirdischen Schachtanlagen auf fchlesischer und mährischer Seite. Polnisch- Ostran, das nahe Mährisch-Ostrau und das Eisenwerk Vitkovitz bilden ein Jndnstrie- Emporium, das in der Monarchie nicht seines Gleichen findet. Freilich hat die Umgebung infolge ihrer nationalökonomischen Berühmtheit viel von ihrer ehemaligen landschaftlichen Lieblichkeit verloren. Die einförmigen Eolonien der nach vielen Tausenden zählenden Arbeiter, die dunklen Maschinen- und Schachthäuser, die rußigen, flockenverstreuenden Rauchwolken, dazu das mißtönige Grau eines trüben Tages: das gibt allerdings einen Eindruck, der einen Naturschwärmer wohl nicht zu allzulangem Verweilen in dieser nüchternen Atmosphäre bewegen kann. Über Polnisch-Ostran lenkt die Troppauer Straße gegen Teschen durch ein welliges Terrain. Eine Reihe hübscher Dorfschaften und trefflicher Aussichten stempelt diesen Weg SZ»
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Mähren und Schlesien, Band 17
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Mähren und Schlesien
Band
17
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.42 x 21.88 cm
Seiten
750
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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