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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Band 17
Seite - 520 -
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520 Eine zufällige Bodengestaltnng schloß durch mehrere Terraineinschnitte den Ansiedlnngs- platz von der Landseite ab und bot auf diese Weise hinreichenden Schutz auch von dieser Richtung. Das Culturbild, welches sich aus den hier gesammelten Funden gewinnen läßt, zeigt eine Bevölkerung, welche vornehmlich Ackerbau und Viehzucht, in geringem Umfange auch Jagd und Fischerei betrieb. Als Behausung diente die Flechtwerkhütte mit lehm- beworfenen Wänden, deren Wohnraum zuweilen noch durch eiue darunter befindliche Grube erweitert wurde. Außerhalb der Hütte wurden tiefe, sackförmige Löcher angelegt, welche, mit großen Kieselsteinen besetzt, den Herd abgaben und zugleich das bunte Durcheinander an unbrauchbar gewordenem oder zufällig abhanden gekommenem Hausrath und Mahlzeit- resten in sich aufnahmen. Die größte Menge unter den Gegenständen, mit welchen diese Gruben angefüllt waren, nehmen außer den zahllosen Gefäßresten Thierknochen ein. Dieselben gehörten elf zahmen und sieben wilden Formen an. Am häufigsten treten das Rind (4 Racen: Los priini^enms LH., eine schwächere und eine stärkere Form von Los taurus Los bruek^eeros Lütim.) und das Hausschwein, sowie eine zierliche Schaf- form auf; weniger die Ziege, das Pferd, der kleine Torfhnnd, das Huhn und die Ente. An jagdbaren Thieren fanden sich der Edelhirsch, das Reh, der Hase, die Fischotter, der braune Bär und der Biber vor. Mit Ausnahme des Pferdes und des Huhnes wurden alle diese Thiere gekocht, seltener gebraten genossen. Nach den aufgeschlagenen Röhrenknochen zu urtheilen, verzehrten die Bewohner mit Vorliebe auch das dariu enthaltene Mark. Die Topfwaare besteht zum größten Theile in Nutzgefäßen aus reinem oder mit Sand und Kies untermengtem Thon, welche aus freier Hand angefertigt und am offenen Feuer gebrannt wurden. Mit Benützung der hierdurch hervorgerufenen Schwärzung des Thones wurde ihueu durch Glätten ein graphitähnlicher Glanz ertheilt. Die Formen bieten wenig Abwechslung und erschöpfen sich in Töpfen mit sanft gebauchten oder scharf gekrümmten Wänden, geradem oder konisch aufsteigendem Hals ohne Rand und mit Bnckeln oder Schnurhenkeln als Handhaben, in ähnlich gebildeten Urnen, Näpfchen mit hoch aufsteigendem Griffhenkel, graphitgeschwärzten halbkugeligen Schalen und Schüsseln mit nach innen gebogenem Rand. Bemerkenswerth sind einige krugartige Gefäße und zwei trichterförmige Geräthe, welche als Gefäßuntersätze zu deuten sind. Mit der Gleichartigkeit der Formen geht die Schlichtheit des Ornamentes Hand in Hand. An den dickwandigen, kesselartigen Töpfen bescheidet sich dasselbe mit friesartig aneinander gereihten Nägel- und Fingerabdrücken längs der Gefäßmündung uud an den kleineren Töpfen mit die Wände bedeckenden Einstichen. Hauptsächlich findet es sich bei den Schalen uud Näpfchen, wobei das Dreiecksband in mehr oder minder ausgesprochener Weise, mitunter durch Punktreihen belebt, in derb eingeritzten Liniengruppen zur Anwendung kommt. Zeitweilig flicht sich auch ein Pflanzenmotiv ein. Eines der Gefäße erlangt
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Mähren und Schlesien, Band 17
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Mähren und Schlesien
Band
17
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.42 x 21.88 cm
Seiten
750
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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