Seite - 529 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Band 17
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bestand zum größeren Theil in der Ausstellung von Briefen, die ein Licht auf ihre
bittere Geldnoth werfen.
Während der Husitenkriege stand Premislav I. von Troppan auf Seite des Kaisers
Siegmuud; er focht, wenn auch unglücklich, gegen die Böhmen und zog sich ihre Rache zu.
Sie fielen 1428 plündernd in das Land ein, der Herzog mußte ihren Abzug mit großen
Opfer« erkaufen. Taboritenfcharen marschirten 1430 uud 1431 abermals durch unser .
Ländchen uud nöthigten seinen Fürsten zu einem nachtheiligen Waffenstillstand. Nach
den Husitenstürmen schädigten Fehden und das überhand nehmende Räuberunwesen
das Land. Die lange Minderjährigkeit Ladislaus' Posthumus, die Parteiumtriebe in
Böhmen ließen auch Troppau nicht
zur Ruhe kommen. Wenige Jahre
nach Georg Podebrads Erhebung
auf den böhmischen Thron ent-
brannte jener Krieg zwischen ihm
und Matthias von Ungarn, von dem
das Troppau'sche, als Besitz Pode-
brads, arg mitgenommen wurde.
Es hatte einer der Laudes-
sürsten seiueu Antheil am Troppauer
Land an den Herzog von Oppeln
verkauft, von dem es 1460 an
König Georg gelangte. Ein anderer
Premyslide veräußerte seinen Theil
an denselben König, der seine
Söhne damit belehnte. Unter diesen Siegel des Herzogs Nikolaus II. von Troppau.
ragt Viktorin hervor, der sich
wacker mit den Ungarn herumschlug uud 1469 ihr Kriegsgefangener wnrde. Inzwischen
hielt von Troppau uud Grätz aus der Landeshauptmann Berka von Nassidel Ober-
schlesieu im Zaume; er brandschatzte das benachbarte Neißische und andere Landstriche,
deren Herren es mit Matthias hielten. Viktorin, der für des ungarischen Königs Sache
gewonnen war, kehrte uach Böhmen zurück und theilte 1472 mit seinen Brüdern das
väterliche Erbe. Er erhielt Troppau. Seiner Stellung zu Matthias hatte das Land zu
danken, daß es in den ferneren Wirren der Zeit mehr geschont und daß Troppau von
dem mehrjährigen Jnterdict 1473 befreit wurde. Der Friede von Olmütz (1479) gab dem
geplagten Schlesien die lang entbehrte Ruhe. Viktorin aber mußte schon 1485 sein Fürsten-
thum gegen einige Schlösser in Slavonien abtreten, da der König Ungarns bestrebt war,
Schlesien. 34
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Mähren und Schlesien, Band 17
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Mähren und Schlesien
- Band
- 17
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1897
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 15.42 x 21.88 cm
- Seiten
- 750
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch