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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Band 17
Seite - 537 -
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537 Monarchie hinsteuerte, machte die ständischen Rechte zerbröckeln, Landrechte, Landtage, Stadtfreiheiten verloren durch den in die Gesetzgebung, Verwaltung und Gerichtsbarkeit eingreifenden modernen Staat schrittweise ihre Bedeutung. Troppau uud Tescheu hörten auf, die Residenzen numächtiger und verschuldeter Lehufürsteu zu sein, sie sanken zum Range unbedeutender Provinzialstädte herab. Sie hatten das nicht zu bedauern. Als Provinzen eines großen Reiches war unseren Herzogthümern die Aussicht eröffnet, an den Wohlthaten einer geregelten Verwaltung, bessern Justizpflege theilnehmen zu können, und nicht genug hoch ist das Bewußtsein anzuschlagen, Bürger eines mächtigen Staates zu sein. Der dreißigjährige Krieg hat auch unsere Gebiete schwer geschädigt. Schon 1620 wurden sie von den aus Polen kommenden Kosaken bedrängt. Graf Mannsfeld warf sich 1628 auf Schlesien; seine Söldner bemächtigten sich der Städte Troppau, Jägerndorf, Teschen, Bielitz, der Schanzen von Jablnnkau. Das Jahr darauf wurden die Mannsfelder aus dem Lande geworfen, die Kaiserlichen bedrängten es aber nun womöglich noch schwerer. Jetzt begannen ärger denn zuvor die Drangsale der Lutheraner. Unter dem Vorwand des Einverständnisses mit dem Feinde wurde der Adel von der eigens dazu eingerichteten Declarations- und Executions-Commissiou mit Confiscationen und Drangsalen aller Art heimgesucht. Bis 1642 berührte kein feindlicher Fuß den Boden unseres Landes, aber es hausten die aus allerlei Volk zusammengewürfelten kaiserlichen Heerschaaren schlimmer denn der Feind. In diese Zeit fällt das tolle Unternehmen des Oberstlieutenants Freiburg. Ohne zu wissen, daß Wallenstein seinem Schicksale bereits erlegen sei, erklärte er sich (2. März 1634) Plötzlich für ihn und zwang die Bürger von Troppau, Jägerndorf und Leobfchütz, dem Herzog von Friedland und dessen Consöderirten Treue zu geloben. Kaiserliche Truppeu unter Götz schlössen ihn (18. und 19. März) in Troppau ein, er capitnlirte und sicherte sich, ohne dabei der Stadt zu gedenken, vor strenger Ahndung. Über die Bürger wurden Geld- und andere Strafen verhängt. — Torstenfon marfchirte 1642 durch das Troppau'sche, ein fliegendes Corps erschien im Gebiet von Teschen; 1646 setzten sich die Schweden in den Fürstenthümern bis zum Jabluukapaß fest, ihre Plackereien und Greuelthaten lebten noch lange in der Erinnerung des Volkes. — Wie anderwärts, fand der westfälische Friede auch iu dem heutigen Österreichisch-Schlesien niedergebrannte Höfe und Dörfer, zerstampfte Saaten, unbebaute Felder, Hunger und Seuchen hatten die Bevölkerung vermindert, viele Dorfschaften waren verschwunden, Märkte und Städte ganz oder halb verwüstet, die Überlebenden in Noth und Elend. Die Kämpfe mit den Türken und aufständischen Ungarn berührten auch unser Ländchen. Türkische Horden schwärmten 1663 bis an die Grenze von Mähren und den Jabluukapaß; die Bevölkerung rüstete und verdiente sich die kaiserliche Zufriedenheit, die Stände Teschens das Recht, eine eigene Fahne führen zu dürfen. Der Aufstand Tökölyis
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Mähren und Schlesien, Band 17
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Mähren und Schlesien
Band
17
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.42 x 21.88 cm
Seiten
750
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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