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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Band 17
Seite - 549 -
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549 der niederschlesischeu Karpathen auch noch andere Racenelemente Boden gefaßt haben mögen, denen die Walachen möglicherweise ihre Benennung, einzelne Goralengrnppen besondere Merkmale verdanken, wie es hinsichtlich der Goralen von Jablnnkan der Fall ist, die als Jazken eine besondere, an die Jazygen mahnende Bezeichnung führen und eine festliche Tracht benützen, welche der ungarische» ähnlich ist. Hierzu kommt, daß dieses niederschlesische Gebiet noch in die Region hineinragt, in welcher im Jahre 1880 bei der Aufnahme der Haar-, Augen- und Hautfarbe der Schulkinder auffallender Weise die meisten grauäugigen Schulkinder in Österreich (40 Procent) — ähnlich wie bei den Huzulen und anderen östlichen Karpathenstämmen — gefunden wurden. In Niederschlesien kommt ferner eine weitere Eigenthümlichkeit, braune Augen bei blondem Haare, verhältnißmäßig häufig vor, während in Oberschlesien graue Augen mit blonden Haaren bei 31 1 Procent der Schulkinder angetroffen wurden. Im Übrigen ist sowohl der rein bloude Typus (blonde Haare, blaue Augen, lichte Hautfarbe), welcher bei 22 7 Procent der Schulkinder Schlesiens angetroffen wurde, als das Vorkommen einzelner dieser Merkmale wie blondes Haar, welches 56 2 Procent der Schulkinder Schlesiens haben, oder helle Hautfarbe, die 80 Procent derselben zukommt, oder lichte (blaue oder graue) Augen, welche mehr als zwei Drittel derselben besitzen, in Schlesien am häufigsten unter allen österreichischen Ländern vertreten. In Schlesien selbst überwiegt der blonde Typus den braunen, der nur bei 13 4 Procent der Schulkinder besteht, um 4 Procent. Das Vorwiegen dieser Typen hängt wesentlich davon ab, ob in dem betreffenden Schulgebiete das deutsche oder slavische Volkselement stärker oder schwächer hervortritt, denn in deutschen Schulgebieten ist der blonde, in slavischen der braune Typus stärker vertreten. Die Mischungsverhältnisse im Colorit der Haare, Augen, Haut sind daher für die Beurtheilung der Raceueigenthümlichkeiteu und Raceumifchung nicht ohne Bedeutung. Das besonders reichliche Austreten der Merkmale des blonden Typus in Schlesien kann daher wohl nur als ein Zeichen der Stärke aufgefaßt werden, mit welcher germanische oder nordländische Racenelemente in Schlesien in der Bevölkerung vertreten sind. Um diese ethnographischen Probleme weiter zu verfolgen, dazu fehlt es vorläufig au hinreichendem wissenschaftlich verarbeitetem Materiale. Wohl sind werthvolle archäologische Funde im nördlichen schlesischen Grenzgebiete zwischen Jägerndorf und Troppau gemacht und ist insbesondere zwischen Buchberg und Lobenstein eine ausgedehnte Begräbniß- stätte von Bewohnern Schlesiens aus der Bronzezeit aufgedeckt worden. Jedoch können die zahlreich gefundenen Urnen und Gebrauchsgegenstände aus Stein, Knochen und Bronze derzeit noch nicht als verläßliche Wegweiser dienen, um mit der Phantasie einen Flug in längstvergangene Zeitalter zu wagen, der etwa Schlesiens Vorgeschichte aufhellen würde.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Mähren und Schlesien, Band 17
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Mähren und Schlesien
Band
17
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.42 x 21.88 cm
Seiten
750
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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