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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Band 17
Seite - 581 -
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581 I-Reihe übertritt. Die Consonantenumgebung fördert oder hemmt mm diesen spontanen Lautwandel in verschiedener Weise, namentlich hat nachfolgendes r die Eigenschaft, seinen Nachbarlant zu den beiden äußersten Grenzen der Vocallinie, zu i und u, zu drängen. Altes i hat sich vor einfacher Consonanz zu ei entwickelt, vor doppelter ist es zu offenem e geworden. Dieser schon dem Altschlesischen eigenthümliche Vocal wird aber im Oppalande bei nachfolgendem n mit Verschlnßlant wieder zu i erhöht, also neben Kend: Kind, neben Wend — Wind. Auch ursprüngliche ü, iu, üe sind diesem Wandel nnterworsen: ensr aus ttnser, ech — euch, Becher — Bücher, wenn auch im Gebirge das hellere i vorherrscht. Während sich tonlanges 6 unter dem Einflüsse des Niederdeutschen zu I erhöht: sir — sehr, wink — wenig, oder vor I und n zu einem Diphthong m entwickelt hat, sinken, wo nicht I, namentlich palatales, den Laut festhält, fast alle aus altarischem a abgespaltenen e zu a herab: Fädr — Feder, aber : Wett. Kurzes a hat sich vor Gutturalen und vor n mit nachfolgendem Dental- oder Gutturalverschluß erhalten: Acker, Hant. Sonst durchläuft es wie das tonlange u die 11-Reihe über c> sogar zu ou und u, wobei nachfolgendes r wieder die weiteste Verschiebung bewirkt: Jür — Jahr. Die größte Energie beweist kurzes o, welches sich vor ek, ck und pp bewahrt hat; nnr nach erfolgter Dehuuug ist es dem- selbeu Processe wie das ursprüngliche lange c> verfallen und wird entweder zu ou oder 5m: koup: käup, brout: bräut, oder vor I uud r sogar zu ü: urn — Ohr, hnlle — holen. Für den Verlust der ursprünglichen l-Laute schafft der Sprachproceß mannigfachen Ersatz; so geht der Umlaut ü in einfaches i über, aber auch u wird, wo es nicht zu c> zurücksinkt, auf verschiedene Weise mit einem I-Klange versetzt; vor r tönt dann gewöhnlich ein dnmpses i, vor der im Gebirge mouillirteu Verbindung nct hört man einen Diphthong ui: gesnint, der vor t völlig ausgebildet ist: Puitter — Butter, und bei welchem der zweite Laut in einzelnen Dörfern so charakteristisch auftritt, daß sich der erste fast gauz verflüchtigt: Pitter. Die dörfischen Dialeete unterscheiden meist zwischen ursprünglichem ei und dem unter baierischem Einflüsse ans mittelhochdeutsch l hervorgegangenen. Dieses wird im Hochtone zu ei diphthougirt, während es im Tieftone über die Kürze zu reducirtem e fortschreitet, wofür im Auslaute sogar jenes mit der Jufinitivendnng gleichtönende a tritt: Techla — Tüchlein. Das alte ei hingegen lautet üi und wird bei acuter Accentnation zu A monophthongirt, wobei der nachfolgende Eonsonant durch Mouilliruug die Function des i übernimmt: Stäin, Stän. In Westschlesien schiebt sich dieses ai, wo nicht nachfolgende Dentalis hinderlich ist, in das zwischen beiden Eomponenten liegende ä zusammen und hat so um sich gegriffen, daß es, namentlich in den Städten, auch Stellvertreter für den jüngeren Diphthong geworden ist: Stän, Zät; Kläit — Kleid. Für mittelhochdeutsches vu tritt au mit der Neigung zur Monophthongirnng in a und uo ein: Baum, Bam, Bnom. Charakteristisch sind die prägnanten Kürzen i, u als Stellvertreter für die unechten
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Mähren und Schlesien, Band 17
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Mähren und Schlesien
Band
17
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.42 x 21.88 cm
Seiten
750
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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