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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Band 17
Seite - 586 -
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586 Der Goral ist Meister in mannigfachem Handwerk. Die einfache Beschnhnng fertigt er sich spielend an, indem er ein Stück Schweinsleder zuschneidet und dann nm den Fuß wickelt. Aus einem anderen Stück schneidet er Riemen, womit er das Leder au den Fuß befestigt, und der Schuster mag sich nach dem entgangenen Gewinn umsehen. Die goralische Beschuhung heißt krpce. Die breite weiße Gattie aus Hausteinen befestigt der Goral mit einem Ledergurt, aus der Wolle seiner langvliesigen Bergschafe fertigt er die einen dunkel- braunen, weiten Lodenrock, der ihm bis an die Kniee reicht. Die schwarze Schafwolle wird zu Hause auf altväterlicher Handkratze gekrämpelt, dann versponnen und ein benachbarter Weber erzeugt das Gewebe für geringe Entlohnung, wobei nach der „Klafter" vermessen wird. Die Guuia ist auch das einzige Kleidungsstück, bei dem sich der Goral, was die Stickerei anbelangt, einigen Luxus gestattet. Deu Kopf bedeckt ein breitkrämpiger schwerer Filzhut, str?ecknc2 genannt. DieGoralinträgt einen anliegenden dunklen Faltenrock, klafterlange rothe Strümpfe, die man in dichte Falten zusammendrängt; der kleine Fuß ist in die bereits beschriebenen krpce eingeschnürt. Den Kops bedeckt sie mit einem weißen Tüchel und darüber wirft sie ein langes weißes, bis an die Kniee reichendes Leintuch, welches fast die ganze Gestalt verhüllt. Wahrhaft reizend sind insbesondere die schönen Mädchen aus der Gegend von Jstebna und Weichsel, deren schmucke Tracht sich vortheilhaft von der Tracht der übrigen Goralinen unterscheidet: knrze, in zahllose Falten gelegte Röckchen, kleine schmale Schürzen, rothe Strümpfe, ein eng anliegendes Hemdchen (cinsnoeku) ohne Ärmel, welches blos an Achselschnüren getragen wird und über dem ein schneeweißes kurzes Oberhemdchen liegt. Nur kurz sei hier noch die alte Tracht der Bürger von Friedeck erwähnt, die durch bunte Farben auffällt. Diese im Absterben begriffene Tracht wird gegenwärtig nur vou älteren Personen getragen als Erinnerung au „die ehemals besseren Zeiten". Die schwarze Rupien" (ein langer, eng anschließender Rock) ist verschnürt und mit zwei Reihen silberner Knöpfe besetzt. Die dunkelbraune ungarische Hose, die in Czismen steckt, der breite Gurt (bruelik) und die rothe Weste mit ihrer dichten Knopfreihe und gelb ausgeuähteu Knopflöchern lassen ans die Verwandtschaft mit den in Ungarn herrschenden Trachten schließen. Auch die Tracht der Bürger von Jabluukau erinnert stark an die ungarische Volks- tracht. Ein kurzer, dunkler, gesäumter Rock ohne Schöße, an dem silberne Knöpfe glänzen, mit einer daran gehängten schimmernden Kette, schmale blaue Hosen, ungarische Czismen und eine Pelzmütze: diesen Sonntagsstaat legen die Jablunkaner, im Technischen auch Jazken genannt, nnr bei feierlichen Anlässen an, zur Osterzeit bewachen sie in dieser Tracht das heilige Grab, die Hand mit einem Spieß bewehrt. Die Weiber der Jazken
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Mähren und Schlesien, Band 17
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Mähren und Schlesien
Band
17
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.42 x 21.88 cm
Seiten
750
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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