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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Band 17
Seite - 590 -
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590 wird deshalb auch kui?Iava (Rauchkammer) genannt, denn darin wirbelt von offener anfgemanerter Feuerstätte nach allen Richtungen der Rauch, um sich träge durch die Fugen nnd Löcher des hölzernen Gebäudes und des Strohdachs durchzuwinden. Vor eiuzelueu Wohnhäusern der wohlhabenden Goralen findet man für die Sommerzeit errichtete Landen (po6ciollok), deren Schindeldächer von dem Hausdach tief herabfallen, gerade so wie bei den meisten gemauerten Wohnhäusern der Walachen, welche letztere jedoch gewöhnlich mit zwei Zimmern, einer Küche und, was betont werden muß,immer mit einem Kamin versehen sind. Unter den Goralen gibt es auch Spekulanten, welche übertragbare Chalupen erbauen nnd dieselben, wenn sich ein Käufer findet, auch in fremde Gemeinden verkaufen. Doch dies ist eine Nebenbeschäftigung, die nur ausnahmsweise platzgreift. Die Hauptbeschäftigung der Goralensamilie ist die Bewirthschaftung des wenig erträglichen Bodens nnd die Berg- weide (Salafch). Die Salaschwirthschast der schleichen Goralen und die romanischen Beneuunngen der hierbei verwendeten Persouen und Sachen unterlassen wir näher zu erörtern, da hier dieselben Einrichtungen und Verhältnisse bestehen, wie bei dem mährischen Gebirgsstamme der Walachen uud bei den oberungarischen Slovakeu und galizischen Goralen. Auch die in Rumänien übliche slavische Benennung Wojewoda (Heerführer) ist in Schlesien nicht fremd. Solche Wojewodeu, welche zu Gericht saßen über die Hirten, denen durch Unvor- sichtigkeit Schafe verloren gingen, und welche anch über andere Rechtsstrcitigkeiten unter den Eigenthümern des den Gebirgen anvertrauten Viehes zu entscheiden hatten, bestanden in Lomna, Mosty, Bystritz bei Jablnnkan, in Cameral-Ellgoth und im Gebiete des Friedeck'schen Gebirges. Ähnlich wie die Behausungen der Goralen im Gebirge, liegen die walachischen Wohnhäuser des TeschenerHügellandes zerstreut und von einander entfernt. DieGemeinde Haslach zum Beispiel, welche blos 15-l Häuser mit 1200 Einwohnern zählt, ist mit ihren Wohnhäusern nach allen Richtungen derart ausgebreitet, daß ein Bettler, der vou Haus zu Haus die ganze Gemeinde durchwandern wollte, in einem Tag nicht fertig wäre. Die Wohnhäuser der Lachen dagegen liegen gewöhnlich entweder nebeneinander oder doch mehr oder weniger zusammenhängend. Allen drei Stämmen, sowohl den Lachen, als anch den Walachen und Goralen siud viele Familienverhältnisse, Volksansichten, Sitten, Bräuche, Sagen, Lieder und Tänze gemeinschaftlich, weuu auch hier und da kleine Unterschiede vorkommen. In vielfacher Beziehung lehnt sich der slavische Schlesier hierin an seine Connationalen in Mähren oder Galizien oder an beide an, deren Bindeglied er auch geographisch darstellt. In ihrer Häuslichkeit sind die slavischen Schlesierinen gute uud sparsame Wirthiuuen, sie halten auf Ordnung nnd Reinlichkeit, und insbesondere die wohlhabenden
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Mähren und Schlesien, Band 17
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Mähren und Schlesien
Band
17
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.42 x 21.88 cm
Seiten
750
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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