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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Band 17
Seite - 634 -
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634 dem Hoditz'schen Schlosse gerühmt wird, das lag in dem decorativen Schmuck und deu Malereien aus der Zeit des Barockstils, was gegenwärtig so gut wie verschwunden ist. Von anderen Schlössern wäre noch insbesondere auf die erzbischöfliche Residenz in Jauern ig hinzuweisen. Eine der Frühbauteu der Renaissance in Schlesien (1509), haben die folgenden Jahrhunderte aus ganz bescheidenen Anfängen jenen mächtigen Gebäudezug geschaffen, der mit seinem Kapellenruud und dem daraufgesetzten viereckigen Uhrthnrm mit Gallerte und Glockenhelm über die Baumwipfel des Parkes hinab auf den Platz des Städtchens nnd weit ringsum iu die Ebene schaut. Da die Zubauten auch Einbauten waren, so hat die folgende Zeit auf Kosten der vorangehenden gezehrt, nnd zwar so gut, daß beispielsweise ganze Arkadenreihen so gut wie verschwunden sind und sich ohne tief- gehende Untersuchungen das Mein und Dein nicht leicht bestimmen läßt. Von den weitläufigen Schlössern von Friedek und Jägerndorf muß letzteres wegen der darin aufgefundenen S graffi ti besondere Erwähnung finden. Dieselben ziehen sich an der Außenseite eines Arkadenganges dahin; Pflanzenornamente und Figuren wechseln ab; an der daranstoßenden Wand merkt man, wo die Tünche abgefallen, Spiegel- qnadern. Sie stammen aus demAnsang des XVII. Jahrhunderts. Dieser Schmuck beschränkte sich nicht allein auf das Schloß, man findet Spuren an der Pfarrkirche und an Privat- häusern; anch in anderen Städten, wie in Troppau, waren derartige Verzierungen beliebt. Die Gegenreformation war in ihren Bauten von praktischen und weniger von künstlerischen Absichten geleitet. Die Kirchen sind dreischisfige Anlagen mit niedrigen Seitenschiffen — mit und ohne Empore — sehr massiven Pfeilern, Kreuz- und Tonnen- gewölben. Die Fanden sind nahezn schmucklos. Der Eindruck des Schwerfälligen haftet allen diesen Bauten an. Was an decorativem Beiwerk auffällt, hat eine spätere Zeit hinzu- gethan. Beispiele sind die Pfarren von Friedek, Hennersdorf, Engelsberg, Frendenthal (letztere aus einer gothischen Anlage entstanden, die unheimlich öde Fa^ade noch mit gothischem Portal und gleichen Fenstern und Blenden). Als in jener Zeit der Bürgerstaud zu Wohlhabenheit und Bedeutung gelaugte, schufen sich in den größeren Städten die auf den „Ringen" oder in den Hauptstraßen ansäßigen Bürger ihre Häuser mit gemauerten „Lauben" oder einem die ganze Weite des Untergeschoßes überspannenden Gewölbe (die Trinkstube der schaukberechtigteu Häuser). Die spitzen Giebel wareu einfach gebildet und geschmückt; ein Giebel mit drei Reihen Arkaden- blenden, wie ein solcher am Freudenthaler Ring zu sehen ist, — an der Dreifaltigkeits- kirche in Teschen wurde ein ähnlicher angebracht — ist als eine Besonderheit zu verzeichnen. Im Allgemeinen stimmen diese Stadthäuser mit den Häusern der nördlichen und westlichen Landesnachbarn überein. Troppau, das sich im Beginn des XVII. Jahrhunderts großer Wohlhabenheit erfreute, gönnte sich den Luxus eines ansehnlichen Stadtthurmes, der aus
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Mähren und Schlesien, Band 17
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Mähren und Schlesien
Band
17
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.42 x 21.88 cm
Seiten
750
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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