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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Band 17
Seite - 636 -
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636 einem Häuserblock im mächtigen Viereck aufsteigt, dann in das Achteck übergeht und mit drei sich verjüngenden, durch Gloriette getrennten Kuppeln und spitzem Helmdach abschließt; es ist keine großgedachte, aber eine durchaus verständige, einheitliche Leistung. Die Bauperiode des XVIII. Jahrhunderts, welche ihren Charakter dem Lande aufprägt, wurde auf kirchlichem Gebiete durch den Bau der Jesuitenkirche in Troppau eingeleitet, und diese Bauweise blieb die herrschende bis an die Grenze desselben. Die dem Gesü in Rom entnommenen Formen wurden den Verhältnissen jeder Art angepaßt. Mit dem Streben nach Großräumigkeit und mit der Strenge und Nüchternheit der Formen gehört der Jesuitenstil der Spätrenaissance an, aber die decorative Ausgestaltung, welche seine Bauten erfahren, ist barock. Die Kirche und das ehemalige Colleginm der Jesuiten (1675 bis 1723) bilden den östlichen Abschluß des Niederringes und geben dem geräumigen viereckigen Platz durch ihre Höhen- und Breitenentwicklung wie durch die Einheitlichkeit des Baucharakters ein feierliches Gepräge. In der Mitte erhebt sich das Gotteshaus; es tritt mit seiner stattlich ausgebauten Westfront in den Platz hinein. Sie gliedert sich in zwei Geschoße. Das Schiff der Kirche gelangt dnrch ein dreigetheiltes Mittelrisalit zum Ausdruck, an welches sich bis zum Gurtgesimse die Rückeulagen für die Kapellen und Empore mit gegenwärtig verunstalteten Consolenanschwüngen angliedern. Die Dreitheilung des Risalits ist in beiden Gefchoßen durch je vier mächtige, auf hohen Sockeln ruhende Composit-Pilasterpaare hergestellt, die Rücklagen sind von zwei Pilastern eingefaßt, ein hoher Giebel bildet den Abschluß. Das geradsturzige breite und hohe Portal wird von compositen Säulen flankirt, auf deren hohem Gebälkstück ein gerader Giebel aufsteigt. Das Klostergebäude, im gleichen Charakter gehalten, jedoch mit jonischen Pilastern, die entweder paarweis oder bündelartig auftreten, umschließt einen großen viereckigen Hof. Auch hier hat die Neuzeit durch Anlegung eines Mezzanins über dem früheren Dachsims und durch Niederlegen des Daches verändernd eingegriffen. Die Ostfa^ade, welche früher in Privatgärten versteckt lag, bildet jetzt eine beherrschende Front längs des neugeschaffenen Franz Josephsplatzes. Der viereckige Thurm steigt an der Nordseite des Presbyteriums unvermittelt aus dem Verbindungstract empor, sein Helm erhebt sich in drei sich verjüngenden, durch zwei Gallerten geschiedenen Kuppeln. Das Innere zeigt folgende Entwicklung. Ein hohes Tonnengewölbe überspannt das Langhaus, ein solches das engere, durch einen Portalbogen sich öffnende, um einige Stufen erhöhte Presbyterium; die zwischen die eingezogenen Strebepfeiler gelegten Kapellen im ersteren sind von Emporen überbaut. Hohe korinthische Doppelpilaster tragen das leicht- verkröpfte Gesims. Halbkreisfenster über den Altären, auf den Emporen und über dem Sims, von denen Stützkappen in das Gewölbe schneiden, erhellen im Verein mit den hohen Chorfenstern den Kirchenraum. Im Presbyterium mit seinen dunklen Emporen
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Mähren und Schlesien, Band 17
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Mähren und Schlesien
Band
17
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.42 x 21.88 cm
Seiten
750
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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