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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Band 17
Seite - 655 -
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655 Der Culturboden, im nordwestlichen Theile das Verwitternngsproduct von Granit oder Gneis, im mittleren und südöstlichen Theile des Landes von Granwacke und Thon- schiefer, ist mäßig gebundener, größtentheils leichter Lehm, arm an organischer Substanz und deshalb besonders auf den Hochebenen extrem in seinem Verhalten gegen ein zu großes oder zu geringes Maß von Feuchtigkeit. Diluvialboden kommt nur im Thale der Oppa zwischen Jägerudors und Troppau, dann am unteren Lauf der Weide in der Umgebung von Weidenau in beschränktem Maße vor; es sind dies auch die fruchtbarsten Gegenden Oberschlesiens. Nach den verschiedenen Höhenlagen sind drei Zonen, die des Hochgebirges, des Mittelgebirges, des Hügel- und Flachlandes zu unterscheiden. In ersterer ist die Land- wirthschaft vorwiegend durch den kleinen und mittleren Besitzstand vertreten, Boden und Klima ermöglichen nur den Anbau von Sommerkorn, Hafer, Kartoffeln, Klee und anderem Grünfutter. Die Bewirthschaftung ist schwer und wenig lohnend; in den steilen Lehnen waren Ackerung und Düngung ebenso mühsam als die Einbringung der Ernte. In solchen Gegenden vermag der Kleingrundbesitzer sich und seine Familie durch den bloßen Ertrag der Landwirthschaft nur selten zu ernähren; er trachtet daher seinen Erwerb durch den Betrieb einer Hausindustrie oder durch Lohnarbeit zu ergänzen. Er findet auch reichlich Beschäftigung in den Forsten der umliegenden Domänen. Auch die Besitzer größerer Bauerngüter sind darauf angewiesen, nebenbei Lohnfuhrwerk oder Producteuhandel zu betreiben. Die landtäflichen Güter im Hochgebirge bestehen zumeist aus Forsten; die Feldwirthschaft ist hier von ganz untergeordneter Bedeutung. Anders ist es im Mittelgebirge, wo der Betrieb der Landwirthschaft ungleich stärker hervortritt. Hier finden wir auch noch die sogenannten „Erbrichtereien" mit 60 bis 80 Hektar Feld- und Waldland, welche meist mit gewerblichen Gerechtsamen ausgestattet waren, die freilich durch die Gewerbefreiheit ganz oder theilweise verloren gegangen sind. Die Feldfrüchte dieser Zone sind Korn, Gerste, Hafer, Kartoffel, Klee und Flachs, sogar der Zuckerrübenbau dringt vom Hügelland gegen das Mittelgebirge vor. Der Anbau von Flachs, welcher auf mittelgroßen Gütern und Gehöften ziemlich ausgedehnt war, ist durch die russische Concnrrenz stark zurückgedrängt worden. Durch den recht ansehnlichen Wiesenstand werden die wirthschaftlichen Verhältnisse günstig beeinflußt. Das Hügel- und Flachland hat ungleich günstigere Prodnctionsbedingungen für den landwirtschaftlichen Betrieb; gemäßigteres Klima, längere Wachsthumsperiode und fruchtbare Böden sind die Vorzüge dieses Landstrichs. Die Zuckerrübe tritt hier in ihre Rechte und erobert sich jährlich größere Flächen, so daß sie die anderen Hackfrüchte, vor- nehmlich die Kartoffel, welche häufig nur noch für den Hausbedarf gebaut wird, immer mehr verdrängt; dagegen wird der Rapsbau eingeschränkt, weil er wegen der Concnrrenz der
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Mähren und Schlesien, Band 17
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Mähren und Schlesien
Band
17
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.42 x 21.88 cm
Seiten
750
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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