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Erdöle sich nur wenig rentirt. Die Fechsnngen der Hauptfrüchte dieser Zone bewegen
sich innerhalb folgender Grenzen:
Weizen
Korn
Gerste
Haser
Kartoffel
Zuckerrübe . . . .
Klee als Heu gerechnet
Der Großgrundbesitz bewirthschaftet seine Güter zumeist selbst, nur in der Nähe der
Zuckerfabriken sind größere Pachtungen üblich. Zur Melioration des Bodens wird reichlich
Kunstdünger verwendet, auch Kalkungen werden in ausgiebigem Maße vorgenommen,
insbesondere seit der Kalkstein, der sich in vorzüglicher Qualität und großer Menge im
nordwestlichen Theile des Landes vorfindet, durch die in den letzten Jahren neu entstandenen
Schienenwege der Landwirthschaft billig geliefert werden kann. Auch die Drainage wird
mehr und mehr gepflegt; die Pläne für die Durchführung der Entwässerung werden
durch einen Landescnltnringenieur den Genossenschaften und dem kleinen Grundbesitze
unentgeltlich geliefert. Für die Vermittlung und Verbreitung laudwirthschastlicheu Fach-
wissens ist durch zwei landwirthschastliche Landeslehranstalten, die Mittelschule
in Ober-Hermsdorf und die Winterschule in Troppan, gesorgt.
Allgemein findet man gut constrnirte Ackerwerkzeuge und Culturgeräthe; uebeu den
schon lange verbreiteten Häcksel- und Dreschmaschinen mehren sich in neuerer Zeit auch
Drillmaschinen uud Getreidemäher beim bäuerlichen Grundbesitze.
Das Verhältniß der Wiesen zum Ackerland ist nur in den Flußthälern ein ent-
sprechendes und die Cultur der Wiesen ziemlich vernachlässigt; der Landwirth düngt die-
selben gewöhnlich nicht und von der natürlichen Überflutung wird nur ein Theil der
Flächen betroffen. Eine rühmliche Ausnahme in Bezug aus die Wiesenpflege bieten die
Güter Wigstein, Leitersdorf, Schönstein :c. durch ihre Bewässerungsanlagen, deren
Werth nur derjenige voll zu würdigen vermag, der die Entwicklung dieser Melioration
verfolgte. Es gelang durch dieselbe den Ertrag der Wiesenanlagen aus das Dreifache
zu heben und trotz des rauhen Klimas vielfach dreischürige Wiesen zu Stande zu
bringen.
Die Pferdezucht Westschlesiens ist zwar, was die natürlichen Bedingungen betrifft,
nicht besonders begünstigt, hat sich aber dennoch gut entwickelt. Durch das im Jahre 1809
errichtete Staatshengsten-Depöt in Troppan wurde der Grund zur Verbesserung der
Pferdezucht in ganz Schlesien gelegt. Bis in die Sechziger-Jahre gelangten meist
13 — 30 Hektoliter Ertrag pro Hektar
1 8 - 32 ,. ,. .. ..
2 3 - 40 ,.
27 — 50 „ „ „ „
100 — 175 Metercentner „ „ „
250 — 360 ., ,. .. .,
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Buch Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Band 17"
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Mähren und Schlesien, Band 17
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Mähren und Schlesien
- Band
- 17
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1897
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 15.42 x 21.88 cm
- Seiten
- 750
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch