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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Band 17
Seite - 657 -
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657 Vaterthiere orientalischer Racen zur Verwendung und das Ergebniß war in dem eigentlichen Zuchtgebiete von Jägerndorf abwärts bis Troppau und auf dem anstoßenden Hochplateau ein mittelgroßer, gut gebauter, flinker und ausdauernder Schlag Pferde, an welchem der Raeentypns sich unverkennbar ausprägte. Mit fortschreitender Entwicklung der Industrie und der Bodencultur steigerten sich die Anforderungen in Bezug auf Kraft- entwicklung und Arbeitsleistung der Zugpferde; es wurde infolge dessen eine neue Zuchtrichtung nothwendig und man wählte hiezu Vaterthiere aus kaltblütigen, schweren Schlägen. Die Schwierigkeiten des Racenwechsels sind nun überwunden und man findet jetzt in dem eigentlichen Zuchtgebiete um Troppau — namentlich in den Gemeinden Jarkovitz und Vlastovitz — einen kräftigen, wohlgeformten Pferdeschlag. Einen ganz besonders guten Namen hat sich durch seine Vererbung der ärarische Norfolk-Zuchthengst Ai-eat xun" erworben. Das Gestüt der Hoch- und Deutschmeister in Smolkan zieht ein bekannt edles Pferdemateriale, sowie sich auch die Zucht von reinen Lippizanern im Gestüte zu Hennersdorf eines bedeutenden Rufes erfreut. Der Pferdestand ist infolge der Entwicklung von Industrie und Landwirthschaft in den letzten zehn Jahren um 1900 Stück gestiegen. Von weit größerer Bedeutung für Oberschlesiens Landwirthschaft ist die Rind Vieh- zucht. Nach mehrfachen Kreuzungsversuchen, welche in den Siebziger-Jahren mit Zucht- stieren der Alpen- und der Niederungsracen vorgenommen wurden, hat man sich zumeist für das Rind des Kuhlandes und der Schwytzer Raee entschieden. Auf den Gütern des Großgrundbesitzes trat die Rindviehzucht zumeist an die Stelle der Schafzucht, auf den bäuerlichen Besitzungen wurde die Rindviehzucht hauptsächlich durch Errichtung von Zuchtstierstationen auf Staatskosten gefördert. Das Jahr 1889 zog durch eine Futter- mißernte eine Reduetiou des Nindviehstaudes um 1800 Stück nach sich. Der Molkerei- betrieb befaßt sich in der Umgebung von Städten mit dem direeten Verkaufe der Milch, außerdem meist mit Erzeugung von Butter, von welcher der größere Theil im Wege des Zwischenhandels in die Städte gelangt. Nur auf wenigen Großgütern findet man Käse- reien. Im Allgemeinen steht das Molkereiwesen nicht auf zeitgemäßer Höhe. Die Zucht edler Schafe war schon in den letzten zwanzig Jahren in starker Abnahme begriffen; derzeit ist sie überall aufgelassen, und die Namen der einst berühmten Schäfereien in Hennersdorf (mährische Enclave), Herrlitz und Olbersdors haben gegen- wärtig nur mehr historisches Interesse. Dagegen ist die Ziegenzucht im Hoch- und Mittelgebirge in fortschreitender Zunahme begriffen; bei der letzten Viehzählung, Ende 1890, ergab sich in der westlichen Landeshälfte ein Zuwachs von rund 3.000 Stück. Die Ziege besitzt volkswirthschastlich größere Bedeutung, als ihr gewöhnlich zugestanden wird; namentlich für den armen Gebirgsbewohner ist sie von hohem Werthe. Schlesien. 42
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Mähren und Schlesien, Band 17
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Mähren und Schlesien
Band
17
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.42 x 21.88 cm
Seiten
750
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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