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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Band 17
Seite - 674 -
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674 in der eigentlichen Waldzone fast gar nicht. Die Baumvegetation wird durch das feuchte Klima, namentlich durch die reichlichen Niederschläge im Gebirge während der Frühjahrs- und Sommerperiode wesentlich gefördert. Die herrschende Betriebsart ist der Hochwald- betrieb mit 100- und 120jährigen Umtrieben im Gebirge und mit vorherrschend 80jährigem Umtrieb im Hügel- und Flachlande. Der 80jährige Umtrieb wird theils durch die Standortsverhältnisse, theils durch den großen Begehr nach schwachem Ban- uud Grubenholz bedingt. Der Hochwaldbetrieb umfaßt eine Fläche von 166.916 Hektar (davon Schutzwald 4431 Hektar) oder 95 87 Procent der Gesammtwaldfläche, während sich der Mittel- und Niederwaldbetrieb auf nur 7194 Hektar oder 4 13 Procent der vollen Waldfläche beschränkt. Die Verjüngung der Forste geschieht theils durch Kahlabtrieb und Aufforstung der Schlagflächen mittelst Saat oder Pflanzung, theils im Wege der Samenschlagstellung und endlich mittelst des Plenterbetriebes. Der Kahlhieb mit nachfolgender künstlicher Aufforstung wird vornehmlich in reinen Fichten- nnd Kiefernbeständen, die schlagweise Vorverjüngung in reinen Tannen- oder Buchenwäldern, dann in Tannen- und Buchen- mengbeständen und der Plenterhieb in den Schutzwäldern der höchsten Gebirgslagen (Altvater, Lysä-Hora zc.) sowie in den meisten Rustikalwaldungen angewendet. Die herrschenden Holzarten sind: die Fichte, die Tanne, die Buche und die Kiefer. In untergeordneter Beimengung treten die Eiche, die Lärche und fast sämmtliche Laubhölzer der mitteleuropäischen Flora auf. Die Fichte ist die verbreitetste Holzart; dieselbe bedeckt etwa zwei Drittheile der gesammten Waldfläche. Sie ist der herrschende Waldbaum in den Forsten der Ebene, sowie in jenen des Gebirges. Ihre vertikale Verbreitung reicht bis an die Baumvegetationsgrenze, welche bei circa 1300 Meter Seehöhe liegt, während die Verbreitung der Tanne und der Buche schon bei 900 bis 950 Meter Seehöhe ihre Grenze findet. In Folge des rauhen und schneereichen Klimas der schlesischen Gebirge hat die Fichte mehr als andere Holzarten häufig und empfindlich unter den nachtheiligen Folgen des Eis- und Schneedruckes zu leiden, insbesondere dort, wo sie nach dem Kahlabtrieb von Buchen- und Tannenbeständen auf üppigen Böden künstlich erzogen wurde. Anläßlich der Eis- und Schneebruchkatastrophen, welche die schlesischen Forste in den Siebziger- nnd Achtziger-Jahren wiederholt heimsuchten, wurde in zweifelloser Weise festgestellt, daß zu den Vorzügen der aus natürlicher Verjüngung hervorgegangenen Bestände auch deren erheblich größere Widerstandsfähigkeit gegen die verheerenden Wirkungen des Eis- uud Schneebruches hinzukommt. Diese Wahrnehmung hat wesentlich dazu beigetragen, die ausgedehnte Kahlschlagwirthschaft mit künstlicher Nachzucht reiner Fichtenbestände einzuschränken und die Verjüngung der Forste auf natürlichem Wege zu begünstigen.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Mähren und Schlesien, Band 17
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Mähren und Schlesien
Band
17
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.42 x 21.88 cm
Seiten
750
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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