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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Band 17
Seite - 675 -
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675 Nächst der Fichte sind in den schlesischen Wäldern die Tanne und die Buche die wichtigsten und häufigsten Holzarten. Diese beiden Holzarten treten, theils reine, theils gemischte Bestände bildend, hauptsächlich in den Vorbergen der Sudeten nnd der Beskydeu auf. Man findet sie aber in geringerer Ausdehnung auch in den Forsten des Hügellandes, sowie in den Altbeständen der höheren Gebirgslagen, hier meist in Gesellschaft der Fichte. Durch den seit Mitte dieses Jahrhunderts bei vielen Waldwirthschaften Schlesiens bevorzugten Kahlschlagbetrieb wurde die frühere Ausdehnung der Tannen- und Buchenforste im Interesse der Vermehrung der Fichtenbestockuug nicht unerheblich reducirt. In neuester Zeit wird jedoch der Nachzucht dieser Holzarten aus berechtigten wirthschaftlichen Gründen größere Aufmerksamkeit gewidmet. Außer den genannten Holzarten ist es die Weißföhre, welche, wenn auch nur in geringerer Ausdehnung, reine oder vorherrschend mit Fichten gemengte Bestände bildend auftritt. Sie ist fast im ganzen Lande mit Ausnahme des Gebirges zu finden. Von größerer Bedeutung erscheint das Vorkommen der Weißföhre aber nur in der an Prenßisch-Schlesien grenzenden Ebene des politischen Bezirkes Bielitz. Hier bildet dieselbe ausgedehnte Bestände auf schweren, zur Versumpfung geneigten Lettenböden und ist für diese Standorte die am meisten entsprechende Holzart. Von noch geringerer Bedeutung ist das Vorkommen der Eiche und der Lärche, welche Holzarten nur in sehr beschränktem Maße auf den wenigen ihnen zusagenden Standorten bestandbildend auftreten. Schließlich ist auch der Krummholzkiefer zu gedenken, welche in neuerer Zeit an mehreren Orten, insbesondere im Gutsgebiete des Fürst- bisthums Breslau, zur Aufforstung hochgelegener Haideflächen — in der Absicht einen Schutzbestand sür die produktive Waldzone zu bilden und die Grenze des hochstämmigen Holzwuchses möglichst nach auswärts zu verlegen — verwendet wird. In Bezug auf Erziehung und Pflege des Waldes muß Schlesien zu jenen Provinzen Oesterreichs gezählt werden, welche für die wirthschaftliche Entwicklung des Forst- wesens bahnbrechend gewesen sind. Schon zu Anfang dieses Jahrhunderts waren in Schlesien zahlreiche Waldordnungen, forstliche Kartenwerke und Nutzungspläne vorhanden, und ungefähr in dieselbe Zeit fallen auch die ersten Versuche der künstlichen Waldverjüngung durch Anbau von Waldsamen und durch Pflanzung. Mit der zunehmenden Verbreitung nnd Vervollkommnung der künstlichen Waldzucht begann sich allmälig auch eine angemessene Waldpflege, insbesondere der Läuterungs- und Durchforstnngsbetrieb, zu entwickeln, doch konnte in dieser Beziehung, soweit die großen Gebirgsforste in Betracht kommen, erst in neuerer Zeit Bedeutendes geleistet werden, da ehedem die Verwerthung von Durchsorstungsmaterial in größeren Mengen unmöglich war. Gegenwärtig geben viele Tausende Hektar künstlich erzogener frohwüchsiger Mittel-, 43*
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Mähren und Schlesien, Band 17
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Mähren und Schlesien
Band
17
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.42 x 21.88 cm
Seiten
750
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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