Seite - 682 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Band 17
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freier Wildbahn werden im Bielitzer und Teschener Bezirke jährlich einige Stücke Schwarz-
wild erlegt, auch in den westlicheren Bezirken versetzt mitunter ein solch wanderndes Wild-
schwein die dortige Jägerwelt in Aufregung.
Überall im Lande kommt der Proletarier der Wildbahn, der Hase,in mehr oder minder
starker Besetzung vor, am häufigsten in dem ebenen Theile der Bezirke Troppan, Jägerndorf,
Teschen, Freistadt und Bielitz. Zwischen 30.000 und 40.000 Stück werden alljährlich
erlegt. In manchen geeigneten Lagen (um Teschen, Jägerndorf-Olbersdorf und Freiwaldau-
Weidenau) wurde zur Belebung der Jagd das wildeKaninchen ausgesetzt, das sich so stark
vermehrte, daß man in einzelnen Revieren auf dessen energischen Abschuß bedacht sein muß.
Von den gefiederten Repräsentanten der hohen Jagd ist der Auerhahn in den
einsamsten Bergrevieren des Breslauer Bisthums, des Deutschmeisterthums und der
Kammer Teschen (Weichselgebiet) verhältnißmäßig gut vertreten (Jahresabschuß zwischen
20 und 30 Hähnen). Das Birkwild ist am reichsten in dem Gebiete des Hochmoors
„Moosbruch" (bei Freiwaldau) vertreten. Obgleich auch in Schlesien eine Wanderung
des Birkwildes aus den Hoch- in die Mittellagen vereinzelt beobachtet wurde, so ist sie
doch nicht in so auffallenden Beispielen nachweisbar wie vielfach in Mähren. In ganz
Schlesien werden im Durchschnitt jährlich kaum mehr als 20 Birkhähne erlegt. Auch
das Haselhuhn kommt in den Bergwäldern der Sudeten und Beskyden, wenngleich in
geringer Anzahl vor. Sehr erfreulich ist die sichtliche Zunahme der Fasane, namentlich
im Freistädter, Teschener und Bielitzer Bezirke; auch um Troppau und Jägerndorf werden
Fasane in freier Wildbahn erlegt. Die Fasanerien der erzherzoglichen Kammer Teschen,
sowie des Grafen Larisch-Moenich im Freistädter Bezirke sind vorzüglich besetzt und
geben alljährlich glänzende Jagden, welche weiland Kronprinz Rudolf gern besuchte uud
neuester Zeit auch mehrmals durch den Besuch Ihrer kaiserlichen Hoheit der Kronprinzessin-
Witwe Erzherzogin Stephanie und anderer hoher Gäste beehrt wurden. (Der jährliche
Durchschnittsabschuß an Fasanen beträgt in Schlesien 2000 bis 3000.) Das Rebhuhn
ist am zahlreichsten in den Bezirken Jägerndorf, Troppau und Teschen vertreten, kommt
aber auch in allen nur halbwegs geeigneten Lagen Schlesiens in mehr oder weniger
reichem Besätze vor (Jahresabschuß 20.000 bis 30.000). Die Waldschnepfe, welche
in den Heidegebieten der Sudeten und in den Beskyden als Nistvogel, überall aber als
Strichvogel vorkommt, wird ganz besonders in den Vorwäldern und Büschen des
Teschener und Bielitzer Bezirkes in größerer Anzahl erbeutet. Der Frühjahrsstrich ist in
den westlichen Gebieten schon seit Jahren wenig lohnend. Wildgänse, Wildenten,
Moosschnepfen, sowie die meisten heimischen Arten von Sumpf- und Wasserwild
kommen in bedeutender Anzahl auf den zahlreichen ausgedehnten Teichen des Bielitzer,
Teschener und Freistädter Bezirkes vor.
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Buch Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Band 17"
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Mähren und Schlesien, Band 17
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Mähren und Schlesien
- Band
- 17
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1897
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 15.42 x 21.88 cm
- Seiten
- 750
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch