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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Band 17
Seite - 688 -
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688 mußten nicht nur die Hütten, sondern auch die Bergbaue mit ihren armen, absätzigen Erzen hinsiechen; es hätten sich nur jene erhalten können, welche in der Lage gewesen wären, ihre Erze einer nahegelegenen Hütte, deren Betrieb auf die Verwendung von mineralischen Brennstoffen gegründet war, zuzuführen. Da diese Vorbedingung fehlte, waren sämmtliche Eisensteinbergbaue des Sudetenrevieres gezwungen, ihren Betrieb ohne Hoffnung, denselben in absehbarer Zeit wieder aufleben zu sehen, einzustellen. Für die Eisensteinbergbaue des sogenannten Karpathenrevieres in den politischen Bezirken Teschen und Bielitz war jedoch die erwähnte Existenzbedingung vorhanden und sie konnten sich daher erhalten, trotzdem die Erze dieses Revieres — Sphärosiderite —, ebenfalls sehr arm und in ihrem nester- und lagerförmigen Vorkommen absätzig sind. Die derzeit im Betriebe stehenden fünf Bergbau-Unternehmungen sind im Besitze Seiner kaiserlichen Hoheit des Herrn Erzherzogs Friedrich und erzeugten im Jahre 1891 mit nicht ganz 100 Arbeitern noch 51.000 Metercentner Eisenerze, welche znm größten Theile in den eigenen Eisenwerken zur Verhüttung gelangten. Die Gewinnung dieser Erze findet, wie es den gegebenen Verhältnissen entspricht, ohne irgend welche maschinelle Einrichtungen zur Förderung und Wasserhaltung statt. Die gesammte Fläche der auf Eisensteine in Schlesien verliehenen Grnbenfelder beträgt nur 570 Hektar. Der Steinkohlenbergbau, welcher durch seine Entwicklung mit zum Niedergänge des Eisensteinbergbaues beigetragen hatte, hat sich in Schlesien seit etwas mehr als 100 Jahren zu großartiger Blüte entfaltet. Der größere Theil des Ostrau-Karwiuer Revieres — siehe „Bergbau Mährens" — liegt in diesem Kronlande. Von hier ans hat sich der Bergbau dieses Revieres entwickelt, denn auf die im Burnia-Thale bei Polnisch- Ostrau zu Tage ausbeißenden Steinkohlenflötze wurden im achten Jahrzehnt des vorigen Jahrhunderts die ersten Muthungen eingelegt. Dieselben wurden kurz darauf vom Grafen Wilczek erworben und bilden den Grundstock des heute so entwickelten Bergbaues daselbst. Dieser Bergbau hat infolge seines Alters alle Stadien der Entwicklung vom Handbetriebe zum Pferdegöppel, vom Pferdegöppel zur Dampfmaschine mit mehreren hundert Pferdestärken durchgemacht. An die Stelle der Stollen und seichten Schächte auf den Ausbissen traten große Förderschachtanlagen, welche Millionen von Meter- centnern Steinkohle jährlich zu Tage fördern; der Wasserkübel des alten Betriebes ist durch großartige Wafserhaltuugsmaschinen ersetzt, der Feuerkorb und der Wetterfocher durch gewaltige Ventilationsmaschinen. Um ein Bild der Entwicklung des Betriebes der Steinkohlenbergbaue des schlesischeu Theiles des Ostrau-Karwiner Revieres im Jahre 1891 zu geben, sei erwähnt, daß 41 große Dampfmaschinen mit 5000 Pferdekräften und 30 Lufthaspeln für die Förderung zur Verfügung stehen, 46 mit Dampf und 20 mit gepreßter Luft betriebene Wafferhaltnngsmaschinen von 5000 Pferdekräften die
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Mähren und Schlesien, Band 17
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Mähren und Schlesien
Band
17
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.42 x 21.88 cm
Seiten
750
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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