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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Band 17
Seite - 691 -
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691 dienen in- und ansländischen Fachgenossen vielfach als Vorbild. Stellt doch gerade der Bergbau dieses Revieres dem Bergmann die schwierigsten Aufgaben! Das Vorkommen schwimmenden Gebirges zwingt ihn, beim Abteufen der Schächte die Erfahrungen der Genossen im Auge zu behalten, ihre erprobten Einrichtungen anzunehmen und eine unermüdliche Ausdauer und großen Scharfsinn zu entwickeln. Ist der Bergbau nach Überwindung zahlloser Schwierigkeiten glücklich bis in die slötzsührenden Schichten vorgedrungen, so hat er die Wässer zu zwingen, die Wetter zu erneuern und abzuleiten, matte und schlagende zu bekämpfen, dabei aber rüstig seine Strecken unter fortwährender ängstlicher Wachsamkeit sür das Wohl der seiner Kunst und Gewissenhaftigkeit anvertrauten Arbeiter zu betreiben, denn stets steigen im Geiste des Bergmanns die Erinnerungen an die furchtbaren Katastrophen, deren Schauplatz die Ostrauer Steiiikohleugruben waren, auf und stacheln ihn zur größten Achtsamkeit. Ist er glücklich bis zum Abbau gelangt, so gesellen sich zu den bleibenden Gefahren der Anfschlnßarbeiten die die ökonomische Gebarung betreffenden Sorgen. Kurz, die Sorge verläßt den Steinkohlenbergmann nie. Unter diesen und ähnlichen Mühen, Sorgen und Plagen schwindet dem Bergmann Tag um Tag, Jahr um Jahr; der Erfolg, die Anerkennung, treue Kameradschaft und seine Liebe zum Berufe halten ihn aufrecht, „und bricht", wie es in dem schönen Bergmannsliede, das die Bergleute ihren dahin geschiedenen Kameraden in's Grab nachsingen, „einst der Lohntag heran — Und des Lebens Schicht ist verfahren, dann schwingt sich der Geist aus der Teufe hinan — Vom Dunkel der Schächte zum Klaren. — Und die Knappenfchaft des Himmels nimmt ihn auf, begrüßt ihn jauchzend: Glück auf, Glück auf!" Das Hüttenwesen. Der Eiseuhütteubetrieb in Schlesien verdankt seine Entstehung weniger dem spärlichen Eisenerzvorkommen als den ausgedehnten Waldkomplexen in den Karpathen (Beskyden) und Sudeten, für deren Holzreichthum durch Jahrhunderte keine andere Verwerthung bestand als die Erzeugung von Brennholz und Holzkohle. Insbesondere im östlichen Schlesien, im ehemaligen Teschner Kreise, waren die ErzVerhältnisse ungünstig, denn die gestörten armen und schwachen Sphärosiderit-Flötzzüge der Kreideformation und der Eocäne lieferten Erze mit dem geringen Eisengehalt von 16 bis 22 Procent. Heute ist die dort blühende Eisenindustrie auf einer vollständig geänderten Erz- und Brennstoffgrundlage bafirt. Im westlichen Schlesien war das Erzvorkommen für die Entwicklung des Hütten- wesens in bescheidenem Umfange günstiger, denn die im Troppaner Antheile in der primären und Devonformation vorkommenden Magnet-, Braun- uud Rotheisensteine haben einen 44*
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Mähren und Schlesien, Band 17
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Mähren und Schlesien
Band
17
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.42 x 21.88 cm
Seiten
750
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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