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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Band 17
Seite - 692 -
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692 Eisengehalt von 40 bis 50 Procent. Thatsächlich fällt hier auch der Beginn der Eisen- erzeugung in eine sehr frühe Zeitperiode, iu welcher in Westschlesien Edelmetallerze gewonnen wurden; das Eisen war ein unentbehrliches Hilfsmittel dazu. Die Eisenerzeugung in Westschlesien wurde wahrscheinlich schon zu Römerzeiteu betrieben; die Erzgruben, welche Tacitns anführt, sollen im mährischschlesischen Gesenke zu suchen sein. Die Eisenerzlager bei Zuckmantel, Einsiedl, Obergrund n. a. dürften seit undenklichen Zeiten verhüttet worden sein. Die Pingenzüge (Bodensenkungen) und Eisenschlacken bei Klein Mohran stammen wohl zum Theile auch aus grauer Vorzeit; die ersten authentischen Nachrichten gehen in das XIII. Jahrhundert zurück. Auf der Herrschaft Freudenthal sind die Eisenwerke uralt, insbesondere jene von Klein-Mohran. Die düstere, wilde Gegend am Althackelsberge auf dem bischöflichen Gebiete Zuckmantel verdankt dem Bergbau und Hüttenbetrieb ihre Cultur; die Bischöfe überließen jenen, welche daselbst Eisenhämmer anzulegen beabsichtigte«, große Flächeu zur Ansiedlnng und Benützung, hiervon soll das Dorf An- oder Einsiedl den Namen erhalten haben. Um das Jahr 1570 erwarb Bischof Kaspar von Logan diese Ansiedluug und vermehrte die Zahl der Hammerwerke. Urkunden aus den Jahren 1277 bis 1288 besagen, daß bei der Bergstadt Bennisch Erzgräbereien und Eisenhämmer bestanden haben. Im Jahre 1552 sollen zu Hermstadt bei Zuckmantel Hütten und Hammerwerkstätten und ebenso um die Bergstadt Freiwaldau iu dem waldreichen Thale Sandhübel, ehemals Wüstenkirchen beuauut, ausgedehnte Erzgräbereien, Eisenhämmer, Drahthütten nnd Sensenwerke bestanden haben, was die noch vorfindlichen Schlackenhalden und die im Freiwaldauer Grundbuche enthaltenen Kanfcontracte bekunden. Ende des XVI. Jahr- hunderts wurde das fürstlich Liechtenftein'sche Eisenwerk im Orte Hütten, jetzt Karlsdorf genannt, gegründet, welches Werk im Jahre 1725 wegen Holz- und Erzmaugels aufgelassen wurde. Die Mongoleneinfälle, die Hnsitenkriege und der dreißigjährige Krieg haben, wie urkundlich nachgewiesen ist, das Hüttenwesen, besonders aber die Edelmetallgewinnung in Schlesien sehr nachtheilig beeinflußt, die Eisenerzeugung jedoch nicht zum Stillstande gebracht. Im östlichen Schlesien ist vor Ende des XVII. Jahrhunderts nicht einmal der Sage nach etwas über Eisengewinnung bekannt. Erst eine im Jahre 1730 in Kupfer gestochene Karte des Herzogthums Tesche» zeigt uns Eisenhämmer in Moravka und Althammer an. Ohne Zweifel wurden in alten Zeiten auch in Schlesien die Erze direct in kleinen Herdfeuern durch Holzkohlen unter Zuhilfenahme von Blasbälgen „zn Gute" gebracht; später wurden niedrige Schachtöfen mit kräftigeren Gebläsen, sogenannte Stück- oder Wolfsöfen, verwendet. Der Eisen- oder Stahlklumpen wurde sodann ausgebrochen und mnßte abgeschmiedet nnd zerschrotet werden, um in den Herdfeuern der Hammerwerke
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Mähren und Schlesien, Band 17
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Mähren und Schlesien
Band
17
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.42 x 21.88 cm
Seiten
750
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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