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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Band 17
Seite - 701 -
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701 Die «Lurorte. Schlesien besitzt eine große Zahl von Heilquellen, namentlich ist der westliche Theil, der ehemalige Troppaner Kreis, in ganz besonderem Maße damit bedacht, so daß West- schlesien hinsichtlich seines Reichthums an Heilquellen unstreitig zu den gesegnetsten Theilen des Reiches gehört. Die schlesischen Curorte zeichnen sich zumeist durch ihre günstige Lage in der Nähe von Wäldern und Gebirgen aus und bieten eine Fülle von landschaftlichen Reizen. Diese Umstände, sowie die im allgemeinen günstigen klimatischen Verhältnisse und die zweckentsprechenden Einrichtungen der Curorte tragen nicht unwesentlich dazu bei, die Wirkung der zur Anwendung gelaugenden Cnrmittel zu unterstützen und die Erreichung des Heilzweckes zu fördern. In Gräfenberg bei Freiwaldau wurde im Jahre 1826 durch Vincenz Prießnitz, den Vater der Hydropathie, die weltbekannte Wasserheilanstalt gegründet, die sich bald eines ausgezeichneten Nnses erfreute. In der That ließe sich in ganz Schlesien nicht leicht ein geeigneterer Ort hiefür finden als Gräfenberg, welches bei seiner stanbsreien Lage, den großen und umfangreichen Waldungen, der kräftigen, reinen Luft und seinem überaus reichen Quellengebiete alle Vorbedingungen besitzt, von denen das Gedeihen einer solchen Anstalt abhängt. In der nächsten Umgebung der Cnranstalt befinden sich über vierzig gefaßte Quellen, die Wasser von großer Reinheit und Klarheit und von seltener Frische besitzen, ein Wasser, welches seine niedrige, zwischen -4- 4 2 bis 8'8 Grad variirende Temperatur den stark bewaldeten Anhöhen verdankt. Gräfenberg, eine zur Bezirksstadt Freiwaldau gehörige Colouie, liegt auf dem vor dieser Stadt nordwestlich befindlichen Vorberge des Hirschbadkammes in einer Meereshöhe von 632 Meter, ihm zu Füßen die freundliche, indnstrie- und gewerbefleißige Stadt Freiwaldau. Bei dieser hohe» Lage und dem Reichthnme an Nadelholz ist die Lnft äußerst kräftig und ozonreich. An Bedeutung gewann Gräfenberg erst seit jener Zeit, als Prießnitz hier sein neues Heil- verfahren begann und mit seiner Kaltivassereur unerwartet glänzende Resultate erzielte. Vincenz Prießnitz, der als der Sohn eines bürgerlichen Wirthschafters am 4. Oktober 1799 in Gräfenberg das Licht der Welt erblickte, ist als der eigentliche Gründer des systematischen Naturheilverfahrens anzusehen. Schon frühzeitig zeichnete er sich durch scharfe Beobachtungsgabe ans, die ihm für seinen späteren Entwicklungsgang sehr zu statten kam. Die heilsame Wirkung des Wassers hatte er bei verschiedenen kleinen Verletzungen erkannt, wie es auch seinen aufmerksamen Beobachtungen nicht entging, daß Thiere, sobald sie verwundet waren, immer zum nächsten Wasser eilten und sich darin badeten. In solcher Weise ans dieses Heilmittel aufmerksam gemacht, wurde er, kaum 17 Jahre alt, von einem schweren Unglück getroffen, das einen Wendepunkt in seinem
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Mähren und Schlesien, Band 17
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Mähren und Schlesien
Band
17
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.42 x 21.88 cm
Seiten
750
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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