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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Band 17
Seite - 714 -
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714 Wirkwaaren, nämlich jährlich circa 76.000 Dutzend Wollstrümpfe, 27.000 Stück Woll- leibchen, 10.000 Stück Schafwollmützen und 2000 Dutzend Wollhandschuhe, endlich in Freudenthal, Jägerndorf und Olbersdorf Flanelle, Kotzen und halbwollene Tischdecken, während in Troppan und Niklasdorf türkische Kappen (Fez) in einer jährlichen Gesammt- menge von 127.800 Dutzend erzeugt werden, welche nach der Türkei und deren Neben ländern, vornehmlich nach Constantinopel, Smyrna und Behrnt gehen. Futterstoffe, Wirkwaaren, Flanelle, Kotzen und Tischdecken werden im Jnlande abgesetzt. Nächst der Schaswollwaarenerzeugung ist die Leinenindustrie einer der ältesten und ansgebreitetsten Industriezweige Schlesiens. Dieser urwüchsige Industriezweig führte in den Gebirgsstrichen der Sudeten bis zu Anfang dieses Jahrhunderts ein sehr kümmerliches Dasein. Die von der Hand gesponnenen Flachsgarne wurden in der Regel für den eigenen Hausbedarf verwoben; ein Theil fand als Gewebe im Wege des Hausirhandels Absatz oder wurde von Händlern aufgekauft uud nach Böhmen gesandt. Eine Wendung zum Besseren trat erst zu Anfang dieses Jahrhunderts ein, indem sich um diese Zeit eine geregeltere Fabrication zu entwickeln begann, wozu nicht wenig die regelmäßigen Besuche der Brünner Märkte durch die Producenten beitrugen. Während sich ursprünglich die Erzeugung auf glatte Leinwanden beschränkte, wurde schon im Jahre 1824 die Tischzeugfabrication, und zwar in Freiwaldau (zuerst in Österreich) eingeführt. Einen weiteren Fortschritt erfuhr die Leinenindustrie durch die Annahme eines rascheren Bleichverfahreus (Chlorbleiche) im Jahre 1845. Damit wurde auch die Fabrication anderer Leinensorten, die damals noch aus dem Auslande bezogen werden mußten, möglich; so kouute mit der Erzeugung der zu dieser Zeit schon berühmten Rum- burger Leinen begonnen und im Jahre 1858 zur Fabrication der sogenannten Jrländer Weben geschritten werden. Dazu kommt seit dem Jahre 1864 die in großem Umfange betriebene Herstellung von Tischtüchern. Der Übergang von der Handweberei zum mechanischen Betriebe vollzog sich im Jahre 1865, wo gleichfalls in Freiwaldau die erste mechanische Weberei ins Leben gerufen wurde. Heute steht die schlesische Leinenindustrie auf einer hohen Stufe der Entwicklung. Mit Recht sind deren Erzeugnisse wegen der Reinheit und Gleichmäßigkeit der Gewebe, ihrer Festigkeit, Schönheit und Preiswürdigkeit und vor allem die Damast- waaren wegen ihrer vorzügliche» Qualität, des schönen geschmackvollen Dessins und wegen ihrer reinen Bleiche sehr gesucht. Aus diesen Gründen erklärt es sich, warum die schleichen Leinenwaaren trotz der großen Eoncurrenz, welche ihnen durch die Erzeugnisse der Baumwollindustrie bereitet wird, nicht blos den inländischen Markt behaupten,
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Mähren und Schlesien, Band 17
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Mähren und Schlesien
Band
17
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.42 x 21.88 cm
Seiten
750
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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