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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Band 17
Seite - 726 -
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726 in Wawrowitz dagegen nur weiße Waare erzeugt. Die Rohzuckerfabriken geben zumeist ihre Erzeugnisse an die schlesischen Raffinerien ab, deren sich zwei im Lande befinden, und zwar je eine in Troppau und Chybi. In den genannten Rohzuckerfabriken und Zucker- raffinerien standen am Ende des Jahres 1890 158 Motoren, welche gegen 2.770 Pferde- kräfte repräfentireu, in Verwendung. Die Zahl der in der Znckerfabrication beschäftigten Arbeiter belief sich aus3.420, während die Menge des erzeugten Rohzuckers 275.650 Meter- centner, die der weißen Waare 21.500 Metercentuer betrug. Raffinadezucker wurden 234.700 Metereentner produeirt. Die Qualität des in Schlesien erzeugten Zuckers ist eine vorzügliche. Derselbe wird nicht blos im Jnlande consumirt, sondern geht auch nach den Ländern der Levaute bis nach Klein-Asien und Egypten. Den französischen Raffinaden sind die schlesischen Erzeugnisse in qualitativer Beziehung überlegen, jedoch macht sich im Exportverkehr mit dem Orient die Eoncurrenz des russischen Zuckers in empfindlicher Weise fühlbar. Bis zum Jahre 1865 gab es in Schlesien nur sehr primitiv eingerichtete Lohn- mühlen. Die Landleute brachten das Getreide zur Mühle und warteten, bis sie das fertige Produet wieder nach Hause führen konnten. Sie wurden „Mahlgäste" genannt und mußten bei der Vermahlung mit thätig sein. Diese erfolgte auf gewöhnlichen Sand- steinen. Es wurde nur eine Gattung Mehl erzeugt und dieses war oft schwarz und sandig. In der Zeit von 1860 bis 1870 finden wir in einzelnen Mühlen statt des früher verwendeten Schafwollbeutels Seidengaze, auch wurden sogenannte „amerikanische Mahl- gänge" eingeführt, womit eine wesentliche Verbesserung in der Erzeugung des Mehles Hand in Hand ging. Seit jener Zeit läßt sich eine fortwährende Verbesserung in der Mühleneinrichtung constatiren. An die Stelle der alten Beutelkästen traten Cylinder mit Seidengazeüberspannuug, durch deren Anwendung die Erzeugung eines weit schöneren und schmackhafteren Mehles als bisher erzielt wurde. Eine vollständige Umwälzung in der Müllerei erfolgte in den Jahren 1870 bis 1880, in welche Zeit auch das Entstehen verschiedener Handelsmühlen fällt. Neuartige Getreidereinignugs- und Putzmaschinen, Centrifugalsichter, Walzenstühle und Elevatoren, welche das Muhlgut automatisch weiter befördern und die Arbeit wesentlich erleichtern, wurden in Verwendung genommen. Das Mahlgut wird uicht mehr zwischen Steinen zerrieben, sondern, nachdem es von allem Besatz und Schmutz vollständig gereinigt ist, auf den Walzeustühleu zerkleinert. Die daraus erzeugten Griese werden sortirt und geputzt, um mehrere Sorten feines Mehl zu erzeugen. Die heutigen Mahlgänge finden nur noch zum Ausmahlen Verwendung. Unter solchen Umständen ist die schlesische Lohnmüllerei gegenwärtig stark im Rückgänge begriffen; denn die Bäcker haben das Mahlen aufgegeben und kaufen fertiges
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Mähren und Schlesien, Band 17
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Mähren und Schlesien
Band
17
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.42 x 21.88 cm
Seiten
750
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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