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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (5), Band 18
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24 die Wichtigkeit erlangen, die ihm jetzt noch viele absprechen möchten. Wir aber können auf Grund des Bisherige» mit Wahrscheinlichkeit behaupten, daß Oberungarn schon in der älteren Steinzeit von Menschen bewohnt gewesen sei, und daß der Mensch der Steinzeit auch hier die nämlichen Entwicklungsstufen durchgemacht habe, wie in anderen Gegenden Mitteleuropas. Übrigens finden sich in Oberungarn nirgends megalithische und andere derartige Denkmäler der Steinzeit (etwa die Carnaks, Stonehenges u. s. w. in England), wie sie in anderen Ländern vorkommen. Die Steinwerkzeuge — nnpolirte wie polirte — blieben auch bei den Urbewohnern Oberungarns noch lange in Gebrauch, nachdem bereits die Verwendung der Metalle entdeckt war, und es dauerte Jahrhunderte, bis die an Ort und Stelle verfertigten, oder durch Handel und Tausch eingeführten Metall-, besonders aber Bronzegeräthe die primitiven Stein- und Knochenwerkzeuge völlig verdrängen konnten. Wohl hat ohne Zweifel der Kupferreichthum Oberungarns den Übergang sehr gefördert, dagegen brachten es Hindernisse, wie die Schwierigkeit der Berührung mit gebildeten Völkern und der Mangel an Zinn, dessen Mischung mit Kupfer erst die zu Gebrauchszwecken geeignete Bronze ergab, mit sich, daß die Steinwerkzeuge noch lange Zeit neben den aus reinem, oder mit Antimon gemischtem Kupfer gefertigten, weniger geeigneten Werkzeugen bestehen konnten. Solche Geräthe kommen unter den in Ungarn gemachten Fnnden so zahlreich vor, daß Franz Pnlßky auf dem internationalen archäologischen Kongreß zu Budapest (1876) den Wunsch aussprechen konnte, es möge für Ungarn als ein Abschnitt der ans die Stein- zeit gefolgten Bronzezeit eine Kupferzeit festgestellt werden. Diese Anregung fand, da auch in anderen Ländern Kupfergeräth vorkommt, keinen ungetheilten Beifall; jedenfalls aber ist der damals angeführte Umstand bemerkenswerth, daß, während die in Ungarn gefundenen Bronzegeräthschasten ausnahmslos die vervollkommneten Formen dieser Geräthe zeigen, im Gegentheil die Knpfergeräthschaften bei uns wie im Auslande mehr nach dem Muster der Steiugeräthe aus der Zeit des polirten Steines gemacht sind. Bei vielen der Kupfergegenstände, die dem Kongresse in großer Anzahl vorgelegt wurden, ist der Fundort unbekannt. Sicher ist jedoch, daß außer den im Nationalmuseuni befindlichen derartigen Knpfergeräthschaften aus der Gegend von Schemnitz und Sillein ähnliches Geräth auch in anderen Gegenden Oberungarns gefunden wurde; so — um nur einiges zu erwähnen — in Beregßäß eine kupferne Hammeraxt und mehrere Meißel, in Csougora (Ugocsaer Comitat) Hohlmeißel, in Polhora (ArvaerComitat) ein massiver Meißel von sehr primitiver Form, am Bodvaufer zu Jmola (Borsoder Comitat) eine knpferne Lanzenspitze und ein durchbohrter Meißel, ja es wurden außerdem iu Jmola, wie auch in F.-Kelecseny — nach einer Mittheilung Johann Szendrey's — sogar Spuren urzeitlicher Kupfergewinnung entdeckt.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (5), Band 18
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (5)
Band
18
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.02 x 21.71 cm
Seiten
462
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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