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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (5), Band 18
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26 Wohnhiitten mit Schanzen und Hecken umgeben. Diese befestigten Plätze, neben deren Eingängen sich in der Regel überragende Spähwarten in Gestalt von aufgeworfenen Hügeln (Feuerherden) befinden, dienten in Zeiten der Gefahr zugleich als Schutz und bildeten eine unter sich zusammenhängende Kette, welche die Csörß- oder Teufelsgräben der Südgegend ersetzen konnte. Solche befestigte Plätze kommen in ganz Oberungarn häufig vor, und wir können mit Sicherheit annehmen, daß manche derselben noch nach Jahrtausenden zum gleichen Zwecke dienten, ja daß selbst viele mittelalterliche Burgen an den Stätten solcher zerstörter Festungsanlagen der Urzeit erbaut waren. Als Beispiel dafür seien die Burgen Ovär und Üjvär (Stary Hrad, Hradek) im Liptauer Comitat erwähnt, desgleichen Burg Oroßlänkö im Trentschiner Comitat, wo unter dennoch jetzt vorhandenen Trümmern, oder in deren Nähe, urzeitliche Thonscherben, ja in Oroßlänkö sogar Bronze- geräthe gefunden wurden. Spuren solcher urzeitlicher Befestigung finden wir in Burg Treutschiu, deren Name vom slavischen Worte ,t^n" oder ,lrn" Dornenzaun, (,1ritil^e* — dreifacher Zaun) abgeleitet wird. Derartige Anlagen sind Bndat in im Trentschiner, Mala i in im Ärvaer Comitat, nahe bei Liptö-^vär, die beiden Ortschaften desselben Namens im Liptauer Comitat, endlich ebenda Plostyn, wo zu wiederholten Malen urzeitliche Thonscherben nnd Bronzegeräthe gefunden wnrden. Böhmen und Mähren weisen eine große Zahl derartiger Festuugsanlagen auf, deren Ursprung Dr. Woldrich, der gewissenhafte Schilderer dieser Burgen, in das VII., VIII. und IX. Jahrhundert n. Chr. verlegt. Für Oberungarn wäre es hinsichtlich der derartigen Festungsbauten aus heidnischer Zeit, nach den vorgekommenen Funden zu urtheilen, nicht recht thunlich, dieselbe Behauptung auszustellen, und es ist wahrscheinlicher, daß diese Burgen viel älteren Ursprungs sind; Sicheres darüber wird sich erst nach weiteren genauen Forschungen der Fachmänner sagen lassen. Manche haben zwar den Ursprung der im oberen Waagthal vorkommenden Festungsanlagen, namentlich ans Grund von roh aus Bruchsteine» gefügten Mauerresten, die bei Pot tornya (Liptaner Comitat) entdeckt wurden, germanischen Volksstämmen zugeschrieben, doch ist diese Behauptung, wie Bela Majlath, der gründliche Kenner der urzeitlichen Vertheidigungswerke dieser Gegend nach- gewiesen hat, zumindest als verfrüht zu bezeichnen. Mit der Kenntniß der Bronze nimmt in Oberungarn auch die Thonindustrie — obgleich Anfangs die Töpferscheibe noch nicht bekannt ist — einen großen Aufschwung; besonders heimisch aber wird die Metallindustrie, die auch die Bedürfnisse entfernterer Gegenden gedeckt zn haben scheint. Die Celte, Hohlmeißel, Äxte, Beile, Axthämmer, Sicheln, Messer, Rasirmesser, Dolche, Schwerter, Lanzen- und Pfeilspitzen und die aus dem manuigfaltigsten Bronzedraht gefertigten Schmuckgegenstände, wie: Kopf- und Brust- schmuck, Hals- uud Armspangen, Fibeln, Ringe, Näh- nnd Stecknadeln, kommen in den
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (5), Band 18
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (5)
Band
18
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.02 x 21.71 cm
Seiten
462
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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