Seite - 27 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (5), Band 18

27 oberungarischen Funden ebenso zahlreich vor, als in irgend welchen, nach dieser Richtung reichsten Ländern Mitteleuropas. Als die ältesten Geräthe sind darunter jene aus Kupfer gefertigten Gegenstände zu betrachten, die noch die primitiven Formen der nichtpolirten Steingeräthe zeigen. Auf jüngeren Ursprung deuten namentlich die aus Bronzedraht verfertigten Schmuckgegenstände, die in vielen Fällen mit Eisengegenständen zusammen gefunden werden und den entwickelteren Geschmack der La Tene-Periode bezeugen. Die Kleidung des Menschen in der Bronzezeit Oberungarns besteht in dieser rauhen Gegend noch immer hauptsächlich aus Thierfellen; doch kommen auch bereits unzweideutige Skalla, bei Felsö-Kubin. — Funde vom Urnenfeld zu Felsö-Kubm. Spuren der Spinnerei und Weberei vor. Dies bekunden die in den Anfiedlungen der Bronzezeit ungemein zahlreich gefundenen Spinnwirtel, aber auch die an Thongefäßen vorkommenden, durch Aufdrücken eines Seiles hervorgebrachten Verzierungen und besonders die rohen Gewebeabdrücke, z. B. in dem Rost des eisernen Celts aus dem bronzezeitlichen Funde von Kraßnahorka. Die nämliche Bewegung, der es zuzuschreiben ist, daß die Metallindustrie in Ober- ungarn heimisch wnrde, war auch von umgestaltendem Einfluß auf die religiösen Gebräuche der dort lebenden Völker. Welche Art von Religion diese UrVölker gehabt, ob sie, wie Mauche behaupten, Sonnen- und Feueranbeter gewesen, davon können wir uns gar keinen