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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (5), Band 18
Seite - 52 -
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52 Sie ist eine aus Backstein gebaute, 16'/ü Meter lange und 10^/4 Meter breite Doppelkirche, das heißt sie besteht aus zwei über einander gebauten Theilen. Die Unterkirche ist dreischiffig. Alle drei Schiffe sind gleich hoch, haben Tonnengewölbe und jedes eine halbkreisförmige Apsis. Das Mittelschiff ist von den Seitenschiffen durch zwei Reihen von je vier Pfeilern getrennt. Die inneren Ecken der beiden Thürme ruhen auf dem westlichen Pfeilerpaar und ihr Untertheil dient nach ungarischer, besonders jenseits der Donau herrschender Art den Seitenschiffen als Fortsetzung. Das Innere entbehrt des architektonischen Schmucks. Die quadratischen, au den Kanten abgeschrägten Pfeiler haben wenig ausladende Sockel, ihre Kapitäle bestehen aus Wulst, Hohlkehle und einer Leiste, mit einer Deckplatte darüber. Die Oberkirche hat durch Wiederaufbau, augenscheinlich in Folge eines Brandes, ihre ursprüngliche Gestalt eingebüßt. Die unter dem Dachstuhl befindlichen Reste lassen deutlich erkennen, daß auch sie dreischiffig und das Mittelschiff von den Seitenschiffen durch zwei auf den Pfeilerreihen der Unterkirche stehende Längswände getrennt war. In jeder dieser Wände öffneten sich thürenartig sechs rnndbogige Öffnungen, deren Zwischenräume jederseits vier ebensolche Nischen enthielten. Das Mittelschiff mag ursprünglich eine Balkendecke gehabt haben; die äußeren Wände der Seitenschiffe fehlen. Den Abschluß des Mittelschiffes bildet eine halbkreisförmige Apsis mit drei Fenstern, an den Seitenschiffen ist die abschließende Apsis etwas kleiner als der Halbkreis. An der Wand der mittleren Apsis sind einige Spuren des ehemaligen malerischen Schmuckes zu erkennen. Die Zwischenräume der Fenster weisen jedes eine Mandorla auf, deren eine die Gestalt des mit erhobener Rechten segnenden Gottvaters enthielt. Dieser Überrest des ältesten bisher bekannten Denkmals der Malerei in Ungarn beweist, daß wenigstens das Mittelschiff der Oberkirche gleichfalls zum Gottesdienste bestimmt war. Die Bestimmung der beiden Seitenschiffe ist unbekannt; sie hatten möglicherweise schiefe Bretterdecken und waren durch Bretter in so viele Abtheilungen geschieden, als die beiden Längswände thürenartige Öffnungen haben, welche Abtheilungen dann den Mönchen als Wohnzellen dienen konnten. An der Außenseite der Kirche haben nur die drei Apsiden ihren ursprünglichen Zustand bewahrt. Die mittlere Apsis ist, mit der Unter- und Oberkirche übereinstimmend, zweigeschoßig. Der untere Theil hat ein Fenster und einen einfachen Rundbogenfries, von welchem Wandstreifen zum Wandsaum hinablaufen. Der obere Theil ist niedriger, seine Wand glatt, sein Fries gleichfalls ein Rundbogenstreifen. Die Seitenapsiden der Unter- kirche haben keine Fenster, wohl aber Wandstreifen und einen Rundbogenfries. Die Seitenapsiden der Oberkirche sind in Form eines Viertelkegels eingedacht. Die westliche Giebelwand nebst Portal, Thürmen und Fenstern ist durch späteren Neubau, besonders in Folge der in den Siebziger-Jahren vorgenommenen Verlängerung der Kirche nach Westen, völlig umgestaltet.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (5), Band 18
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (5)
Band
18
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.02 x 21.71 cm
Seiten
462
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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