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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (5), Band 18
Seite - 56 -
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56 strenge Regelrichtigkeit der Anordnung stört. Die quadratischen, an den Kanten abgeschrägten Pfeiler, welche die Schiffe trennen, haben doppelte, höhere Sockel und einen aus schmaler Hohlkehle, Rundstab und Leiste bestehenden Fuß; das fehlende Kapital ist durch gleichfalls einfach gegliederte, uach unten gekehrte kegelförmige Consolen mit Deckplatte ersetzt, auf welchen letzteren die einfachen Gurten und Rippen des stumpf spitzbogigen Gewölbes aufstehen. Die aus den Wänden der Seitenschiffe vorspringenden Halbsäulen haben doppelten Sockel, attischen Fuß und Laubkapitäle in französischer Art. Diese letzteren bilden den einzigen gemeißelten Schmuck des Kircheninnern. Das gothische Element ist im Innern durch Gurten und Rippen, außen aber durch die an der Westfront, sowie an den Ecken des nördlichen Krenzarmes und des Chorabschlnsses ansspringenden, sich stufenweise verjüngenden Streben vertreten. Dazu wäre noch das Radfenster des West- giebels zu zählen. Auch die beiden Arme des Querschiffes und das Chor haben an ihren Giebeln jedes ein Rnndfenster, doch haben diese keine Speichen und ihre Laibuug ist mit Rundstäben verziert. Die übrigen Fenster sind ruudbogig, mit glatter Laibnng. Der Rahmen des schichtenweise aus rothen und grünlichen Quadern gebauten Hauptportals ist durch mehrere Stäbe und Kehlen, seine Laibnng auf jeder Seite durch drei Säulen gegliedert, das Bogenfeld mit einem von schwungvollen Ranken nmwuudenen Blätterkranz umschlungen. Diese Blätter nud die Laubkapitäle an den Säulen und Stabgliedern des Portals bilden den schönsten gemeißelten Zierat des Gebäudes. Die Unbilden der Zeit haben die eine Seite des Portals ihrer Säulen beraubt, auch der obere Theil der Giebel- mauern hat Änderungen erlitten und die Gewölbekappen siud neu, doch hat das Gebäude bei alledem seinen ursprünglichen Zustand ziemlich unberührt bewahrt. Sein jetziger Besitzer, das Erlauer Priester-Seminar, hat, dem Muster früherer Ausbesserungen folgend, die Außenseite der Kirche gleichfalls verputzen lassen, doch hat sich ein Theil des Putzes alsbald wieder losgelöst, so daß man stellenweise die farbigen Quadern sehen kann. Die einstige Propsteikirche zu Kirchdrauf (Szepes-Väralja), seit 1776 bischöfliche Kathedralkirche, hat ihren romanischen Charakter nur zum Theil bewahrt. Viele haben schon nach der Vergangenheit dieses interessanten Bauwerkes geforscht, doch war es bisher nicht festzustellen, wann uud uuter welchen Verhältnissen es entstanden ist. Soweit seine Geschichte bekannt geworden, gleicht sie im Allgemeinen der Geschichte jener Kathedralen jenseits der Donau, die zur Zeit König Böla's III. (1172—1196) wieder hergestellt wurden. Auch hier war das Haus Gottes zuerst irgend ein primitiver, gewiß hölzerner Bau. Gegen Ende des XII. Jahrhunderts, als die hieher eingewanderten Sachsen sich schon stark vermehrt hatten, entstand an Stelle der alten Kirche eine zweithürmige und dreischisfige romanische Basilika, ähnlich wie in Gran. Diese Kirche wurde nach dem Tatarensturm um das Jahr 1250 wieder aufgebaut. Später, bei noch vermehrter Bevölkerung, wurden die Gläubigen
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (5), Band 18
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (5)
Band
18
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.02 x 21.71 cm
Seiten
462
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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