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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (5), Band 18
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64 Das geradlinig abgeschlossene Chor ist gothisch. Die reformirten Kirchen der Gemeinden Hernäd-Büd und Gönez-Rnßka sind einfache romanische Bauten, einschiffig, mit halbkreis- förmigem Abschluß, ohne Thurm und architektonischen Schmuck. Die Kirche des Dorfes Selyeb ist ein kleines, einschiffiges, gerade abgeschlossenes Gebäude ohne Thurm. Die Zipser Hochebene gehört gleichfalls zu den am frühesten besiedelten Gebieten des Oberlandes. Die Einwanderung geschah im XII. Jahrhundert und die Zunahme der Bevölkerung wurde durch das weniger rauhe Klima, den zur Cultur besser geeigneten Boden und die hier durchführenden Straßen des damaligen Weltverkehrs gefördert. Hand in Hand mit der Besiedelung entstanden gewiß schon im XII. Jahrhundert Kirchen, wenngleich nur kleine und mit wenig Kunst erbaute. Diese wurden jedoch durch die lebhafte Bauthätigkeit des XIV. und XV. Jahrhunderts umgestaltet. Daher kommt es, daß die Zips mit Ausnahme der Kirchdraufer Kathedrale kein Baudenkmal des romanischen oder Übergangstils besitzt, das zu der kulturellen Bedeutung dieser Gegend im XII. und XIII. Jahrhnndert im Verhältniß stünde. Von den kleineren Kirchen ist eigentlich die des Ortes Haraßt die einzige, welche die rein romanische Baukunst repräsentirt; sie folgt einem sächsischen Vorbild, ist aber auch wegen ihrer in Ungarn ungewöhnlichen Anordnung interessant. Ihr einziges Schiff schließt mit halbkreisförmiger Apsis ab; an diese fügt sich rechts und links je eine gleich große Apsis, wodurch gleichsam ein Querschiff entsteht, und über ihrer Vierung erhebt sich ein quadratischer Thurm, der, wie auch die mittlere Apsis, ein Rund- fenster hat. Trotzdem verschwand die im Comitat gebräuchlich gewesene romanische Bau- weise nicht, vielmehr begegnet man ihren Spuren auf Schritt und Tritt an jenen kleineren gothischen Kirchen, deren Entstehungszeit nicht genau bekannt ist. Sie sind eigenartige Mischproducte der romanischen und gothischen Baukunst; doch sind sie auch nicht dem Übergangsstil zuzuweisen, da ihre Wände außen keine Streben haben. Sie sind einschiffig, vor ihrer WestMade erhebt sich ein quadratischer Thurm, das Chor ist geradlinig abge- schlossen, das Schiff entweder horizontal gedeckt oder eingewölbt, in welchem Falle das Gewölbe auf einem mitten in das Schiff gestellten achteckigen Pfeiler ruht; der Triumph- bogen zwischen Schiff und Chor ist zuweilen rnndbogig, meist spitzbogig und entweder glatt oder gegliedert; die durch romanische Säulchen getheilten paarigen Thurmfenster sind rund- bogig, obgleich ihre Verhältnisse an die gothische Kunst erinnern; die Fenster des Schiffes und Chores sind theils spitzbogig, theils rundbogig, jedoch auch diese so hoch und schmal wie jene. Solche Kirchen haben z. B. die Gemeinden Denessalva, Zsegra und Jekelsdorf (Jekelfalva). Letztere ist thurmlos. Einige kleinere, mit Streben versehene, dem Übergangsstil angehörige Kirchen finden sich in den Nachbarcomitaten der Zips. Im Särofer Comitat hat Cselfalva eine einschiffige, geradlinig abgeschlossene Kirche mit spitzbogigem Thor, rundbogigen Fenstern
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (5), Band 18
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (5)
Band
18
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.02 x 21.71 cm
Seiten
462
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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