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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (5), Band 18
Seite - 69 -
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69 Der Kathedrale am nächsten stehen in hierarchischer Hinsicht die Kirchen der Probsteien und Collegiatcapitel, wie die zu Kirchdraus, Preßburg und Tyrnau. Der Kirchdraufer Kirche war das Schicksal günstiger, als den drei Kathedralen; sie wurde nicht durch eine ganz neue gothische Kirche ersetzt, sondern der bereits geschilderte westliche Theil blieb erhalten und nur die östliche Hälfte wurde neu aufgebaut, worauf sie sich in dem Zustande, in dem sie (1478) geweiht worden, bis auf den heutigen Tag erhielt. Ihr Neubau erfolgte in der Weise, daß die beiden ostwärts liegenden Joche der Seitenschiffe auf gleiche Breite mit dem Mittelschiff gebracht, die alte Apsis durch ein geräumiges Längschor mit einem durch drei Seiten des Achteckes gebildeten Abschluß ersetzt, die ganze Kirche aber neu eingewölbt wurde. So gewann die östliche Hälfte der Kirche die Gestalt einer aus drei gleich breiten Schiffen bestehenden Halle, deren Breite mit ihrer Höhe in keinem Verhältniß steht. Die Wirkung der Verhältnißwidrigkeit wird noch gesteigert dnrch die roh gebildeten, schwerfälligen Rippen des mangelhaft construirten Netzgewölbes im Mittelschiffe. Die Probstei war zu dieser Zeit schon von großer Bedeutung, so daß es auffällt, wie man ihre Umgestaltung so unerfahrenen Händen anvertrauen konnte. Andererseits ist diese Kirche ein entscheidendes Zeugniß für die Herrschaft des aus Deutschland hereingelangten Hallenbanes. Die Seitenschiffe haben Sterngewölbe von geringerer Schwerfälligkeit, doch gleichfalls mangelhafter Constrnction. Auch die Verbindung des um drei Stufen erhöhten Chores mit dem Mittelschiff ist nicht befriedigend zu nennen. Das Mittelschiff hat nämlich gegen das Chor hin drei, durch zwei Pfeiler von quadratischem Grundriß getrennte Öffnungen, deren mittlere spitzbogig und breiter ist, während die rechts und links liegenden schmaler und rnndbogig sind. Die Südseite des Chores hat zwei, der Chorabschluß drei Fenster, sämmtlich schmal, aber bis an die Gewölbekappe hinanreichend, mit glatter Laibuug und einfachem Maßwerk. Am Netzgewölbe des Chores springen die Rippen weniger vor und ruhen auf Waudpfeilern, die aus drei Diensten bestehen und bis zur Fensterbank herabreichen, wo sie mit einem einfachen gekehlten Glied enden. Die Entstehungszeit der Preßbnrger Probstei ist unbekannt; ihre Kirche befand sich ursprünglich in der Festung, wurde jedoch nach dem Jahre 122l in die Stadt verlegt. Die in der Festung bestandene Kirche ist spurlos verschwnnden. Die dem heiligen Martin geweihte Stadtkirche der Probstei, zugleich Pfarr- und später Krönungskirche, ist ein drei- schissiger Hallenbau mit einem Thnrm und eines der bedeutenderen gothischen Bauwerke im Lande. Die große Masse des hohen und breiten Satteldaches, das die Halle deckt, dann die Gliederung der Längsmanern durch gedrungene Strebepfeiler, desgleichen der an der Westseite stehende nngestalte Thurm, lassen das Änßere der Kirche schwerfällig erscheinen. Auch ihre Lage ist ungünstig, denn sie steht zwar auf einem Hügel, ist aber an der West- seite von hohen Häusern umschlossen. Aus dieser Lage ergibt sich für sie die ungewohnte
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (5), Band 18
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (5)
Band
18
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.02 x 21.71 cm
Seiten
462
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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