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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (5), Band 18
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94 rasch auf. Auch eine lebhafte Bauthätigkeit stellte sich ein. Insbesondere waren es drei Städte, die sich durch ihren Bergbau emporschwangen, nämlich Neusohl (Beßterczebänya) im Sohler, Kremuitz (Körmöczbäuya) im Barser und Schemnitz (Selmeczbanya) im Honter Comitat. Diese Städte erscheinen auch durch Örtlichkeit und Anlage eigenartig. Die erste liegt auf mehr ebenem Boden, die beiden anderen dagegen in engen Thalkesseln, zwischen ziemlich hohen Bergen. Ihre Anlage jedoch ist ähnlich. In den von deutschen Ansiedlern gegründeten Städten, die wir bisher besprachen, schmückt die Kirche den Hauptplatz. Diese drei Städte jedoch bestehen, von jenen anderen abweichend, aus zwei Theilen: einer Festung und der eigentlichen Stadt. Die Festung steht anf mäßig hohem Hügel und auf dem mit Wälleu und Thürmen befestigten Gipfel desselben erhebt sich die Kirche nebst dem Beinhause. Die Stadt dehnt sich am Fuße des Hügels hin. Die Kirche zu Neu so hl ist einschiffig, mit verlängertem Chor, dessen Abschluß drei Seiten des Achtecks bilden; vor der Westfa^ade erhebt sich ein Thurm von gedrungener Gestalt. Das untere Thurmgeschoß hat die rund- bogigen Fenster des romanischen Baustils. Wahrscheinlich ist der Thurm eiu Überrest jener dem XIII. Jahrhundert angehörigeu Kirche, an deren Stelle im XIV. Jahrhundert eine gothische erbaut wurde. Diese blieb jedoch nicht lange unberührt. Am Ende des XV. Jahr- hunderts wurde sie durch Anbau von sechs Kapellen erweitert, dann von 1494 bis 1505 das Chor verlängert. Eine Wiederherstellung im Geschmack der Spätrenaissance (1761) entkleidete später Schiff und Chor fast gänzlich ihres ursprünglichen Charakters. Indeß sind die Kapellen größtentheils vor Umgestaltung bewahrt geblieben. Die bemerkenswertheste unter ihnen ist die im Jahre 1877 kunstgerecht wiederhergestellte St. Barbarakapelle. Sie hat ein schönes Sterngewölbe; die Rippen ruhen statt auf Kragsteinen auf sechs realistisch aufgefaßten, lebendig bewegten und schön durchgebildeten Büsten. Eine derselben, die den heiligen Stesan darstellte, ist verschwunden. Die übrigen stellen die Heiligen Ladislans, Emerich, Adalbert, Hierouymus und Martin vor. Einige Schritte von der Kirche befindet sich eine zweite Kirche. Sie ist ein im XVI. Jahrhundert entstandener, spätgothischer Ban mit zwei Schiffen. Wahrscheinlich steht sie auf der Stelle des einstigen Beinhauses. Die Pfarrkirche zu Kremuitz ist ein spätgothisches Gebäude mit zwei Schiffen und ungewöhnlich langem Chor. Die beiden, die Schiffe trennenden Pfeiler sind achteckig, schlank, jedoch überaus roh gebildet. Dem östlichen Joche jedes Schiffes schließt sich eine Kapelle an, die, nach Süd und Nord gelegen, gleichsam ein Querschiff bilden. An der Westseite der südlichen Kapelle befindet sich eine Vorhalle, die den Haupteingang enthält. Die Westfa^ade ist beinahe ihrer ganzen Breite nach von einem viereckigen, gedrungenen Thurm eingenommen, der laut einer an ihm vorkommenden Inschrift im Jahre 1577 gebaut wurde. Die Kirche war bereits dem völligen Ruin überantwortet, als man im Jahre 1884 an ihre Wieder- herstellung ging, nach deren Durchführung sie 1887 geweiht werden konnte. Das Beinhaus
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (5), Band 18
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (5)
Band
18
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.02 x 21.71 cm
Seiten
462
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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