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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (5), Band 18
Seite - 97 -
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97 Dagegen findet sich gar kein Chor, das kein gothisches Gewölbe hätte. Die Schisse mit gothischem Gewölbe bilden eine Seltenheit; sie haben zum Theil, nnd zwar die kleineren, horizontale Holzdecken, zum Theil aber, und zwar die größeren, später erbaute Tonnengewölbe. Dies erklärt sich wohl daraus, daß die kleineren Kirchen zum Theil gleich ursprünglich im XIV. und XV. Jahrhundert so gebaut wurden, zum Theil aber früher entstandene Kirchen mit horizontaler Decke später ein gothisches Chor angebaut bekamen; bei den größeren wurde das mit der Zeit schadhaft gewordene gothische Gewölbe zumeist durch eiu Tonnengewölbe, bisweilen auch durch eine horizontale Holzdecke, der Thurmhelm aber durch ein zwiebelsörmiges Dach ersetzt. Dies sind meistentheils die Umgestaltungen, welche diese Kirchen erlitten haben. An ihren sonstigen Details hat die spätere Erneuerung oder Wiederherstellung nicht viel geändert. Die dreischissigen, deren Gewölbe nicht neugebaut wurde, sind basilikaartig. Die Form der die Schiffe trennenden Pfeiler ist entweder ein Quadrat mit abgeschrägten Ecken oder ein Achteck. Die einfach gegliederten Rippen des Gewölbes rnhen selten auf Säulenschäften oder Diensten, häufiger auf Kragsteinen, oft aber gehen sie direct in die Wandfläche über. Die Laibungen der Fenster sind in der Regel glatt; auch die Gliederung der Portale ist einfach. Pflanzenornament, sowie figürlicher Schmuck kommt selten vor, doch findet sich hie und da an Pseilern, Kragsteinen und Schlußsteinen auch ein menschlicher Kopf oder eine Thiergestalt. Die gothischen Bauwerke des Bergwerkdistrictes verzichten also auf besonderen Formenreichthum, weisen aber eben deshalb, aus Mangel an Gelegenheit, auch weniger Übermaß des Ornaments, dieses Kennzeichen des Verfalles auf. Im Sohler Couiitat ist in der Kirche zu Liptsch das Gewölbe der drei durch quadratische Pfeiler geschiedenen Schiffe neuerbaut; die Gewölbe des Chores lassen ihre Rippen auf dreifach gegliederten und mit menschlichen Köpfen abschließenden Halbsäuleu- schästen ruhen. Im Tnröczer Comitat ist die oben erwähnte dreischiffige und geradlinig abschließende Kirche der Stadt Szeut-Märton basilikaartig; ihr Mittelschiff, dessen Acht- gaben einst höher uud mit schmalen hohen Fenstern versehen war, ist von den Seitenschiffen dnrch halbkreisförmige Areadenbögen geschieden. Im Liptaner Cvmitat ist in der gleichfalls basilikaartigen Kirche zu Szeut-Miklös das ungewöhnlich breite (etwa 9 Meter) Mittel- schiff von den weit schmäleren (etwa 4'/z Meter) Seitenschiffen dnrch zwei Paare achteckiger Pfeiler getrennt. An dem südlichen Lichtgaden des Mittelschisfes befinden sich Rnndfenster. Im Barfer Comitat ist die Kirche der Stadt Uj-Bänya (Königsberg) gleichfalls basilika- artig, hat aber keinen Thurm, wodurch sie, abgesehen von dem dreiseitigen Abschluß ihres Chores, augenfällig den Kirchen der Cistercienser gleicht. Der Lichtgaden des Mittelschiffes hat auch hier runde Fenster. Die Schiffe sind dnrch quadratische Pfeiler von einander geschieden. Das Gewölbe wnrde im Jahre 1726 neu erbaut. Die Westsa^ade hat kein Ungarn V 7
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (5), Band 18
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (5)
Band
18
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.02 x 21.71 cm
Seiten
462
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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