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Zahl und künstlerische Herstellung
beweisen sowohl wie verbreitet, als
auch wie entwickelt die plastische
Knnftübung war. Im Kirchenranme
als Sonderbauten freistehende
Baldachin-Grabmäler kommen nicht
vor und anch der gesondert stehende
Steinsarkophag ist selten; das
Gebräuchlichste ist es, eine rothe
Stein- oder häufiger Marmorplatte
in Wand oder Estrich der Kirche
einzulassen und darauf das Wappen
oder die geharnischte Figur des
Verstorbenen im Relief darzustellen.
Aus dem XIV. Jahrhundert sind
nur Grabmäler mit Wappen er-
halten, die indeß anch im folgenden
Jahrhundert Mode blieben. Ein
Beispiel dafür ist das 1485 in der
Kirche zu Terebes errichtete Grab-
mal Johann Perenyi's, das wegen
seiner tadellosen Ausführung als
Meisterstück der Steinmetzkunst be-
zeichnet werden muß. Im XV. Jahr-
hundert war es Sitte, die ge-
harnischte Figur des Verstorbenen
darzustellen und dies wurde so auch
dem XVI. Jahrhundert überliefert.
Im Allgemeinen lassen diese Figuren,
in deren Antlitz der Künstler die
individuellen Züge festzuhalten
sucht, in ihrer starren Haltung
noch die Auffassung des gothischen
Stils durchklingen. Am Ende des
XV. Jahrhunderts und noch mehr
im XVI. wird das Relief stärker. Grabdenkmal des Kirchenfürsten Georg Schomberg in der Ärönungs-
lirche zu Prehburg.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Ungarn (5), Band 18
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Ungarn (5)
- Band
- 18
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1898
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 15.02 x 21.71 cm
- Seiten
- 462
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch