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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (5), Band 18
Seite - 134 -
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134 Spuren eines einem Graben folgenden Erdwalles. Der Sage nach fand Swatopluk bei Neutra einen befestigten Platz. Im Liptauer Comitat soll an der Stelle der Burg Likava ein slavisches Festungswerk bestanden haben. Bei der Hereinkunft der Magyaren standen unter anderen nach dem Anonymus Notarius bereits die Burgen Zips, Nögräd, längs der Waag aber Galgöcz, Beezkö (damals Bolondos) und Trentschin. So lassen es die in den Namen, Aufzeichnungen und Überlieferungen verborgenen Spuren, sowie die hie und da vorkommenden geringen Überreste beinahe als zweifellos erscheinen, daß die vor der Landnahme hier ansässigen Völker sich nicht mit dem natürlichen Schutze begnügt haben, wie ihn die den größten Theil der Gegend bedeckenden Berge, Hügel und dichten Waldungen gewährten. Zu größerer Sicherheit legten sie auch künstliche Schutzwerke an und befestigten längs der Flußthäler, dieser natürlichen Straßenzüge, die Gipfel der Hügel und Bergjoche durch Erdwälle oder Zäune. Möglicherweise fanden die erobernden Magyaren außer den Wallburgen und umzäunten Plätzen hie und da auch aus Stein gebaute Festungswerke, die von den mit den Römern in Berührung gestandenen Völkern herstammen mochten, uud gewiß haben sie die Sicherheit, die ihnen durch die primitiven und die vollkommeneren Befestigungen geboten wurde, nicht verschmäht. Doch wie in den anderen Theilen des Landes, so begann man auch im Oberlande nach dem Tatareneinfall, in der zweiten Hälfte des XIII. Jahr- hunderts, nach dem Beispiel der westlichen Länder Burgen aus Stein zu bauen. Diese kühnen Bollwerke waren nach den Kirchen die ansehnlichsten Schöpfungen der gothischen Baukunst, sie erregten Staunen und Furcht, dienten der Macht ihrer Besitzer als sichere Grundlage und spielten in der politischen Geschichte des Landes eine wichtige Rolle. Die meisten wurden in der zweiten Hülste des XIII. Jahrhunderts und im Laufe des XIV. erbaut, was einen sozusagen fabelhaften Aufschwung der Bauthätigkeit bekundet. Von denen abgesehen, die wir nur aus Berichten kennen, beläuft sich schon die Zahl der mehr oder weniger umgestaltet noch vorhandenen uud in Trümmern liegenden auf weit über hundert. Bei der Wahl des Bauplatzes für die mittelalterlichen Bürgen war in den Gebirgs- gegenden, und so auch in Oberungarn, die Bodengestaltung, insbesondere die oro- und hydrographischen Verhältnisse entscheidend. Die Höhenburg herrscht vor, Wasserburgen sind Ausnahmen. In der Nähe der die engen Gebirgsthäler durchziehenden Flüsse boten sich freistehende Hügel, Bergspitzen, steile Felsenzinuen als die geeignetsten fiir Schutz und Trutz. Die Bewohner der Burg beobachteten von ihrem kaum zugänglichen und mit hoher Mauer umgürteten Nest aus den drohenden Feind, wie die arglos nahende Beute, schon auf weite Entfernung : den einen empfingen sie wohlvorbereitet, auf die andere stießen sie mit sicherer Berechnung unerwartet nieder. Längs dieser nämlichen natürlichen Verkehrsadern ließen sich, gewiß nicht blos instinktmäßig, auch die älteren Völker uieder, woraus beinahe
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (5), Band 18
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (5)
Band
18
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.02 x 21.71 cm
Seiten
462
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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