Seite - 135 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (5), Band 18

135 von selbst folgt, was übrigens auch durch Spuren bezeugt ist, daß ungezählte mittel- alterliche Burgen in jener primitiven Zeit auf eigens für Befestigungszwecke ausersehenen Plätzen standen. Die Gegend des Waagflusses wird oft mit der Rheingegend verglichen. Der ungarische Strom hält diesen Vergleich wohl aus, und nicht nur dank seiner Natur- schönheiten. Dort wie hier sind die dichten Reihen von Burgruinen ein Beweis, daß zu Burg Beczlö. allen Zeiten die Flußbetten dem Völkerverkehr seine Wege wiesen. Doch dies beschränkt sich nicht blos auf den Lauf der Waag. Überhaupt ist ganz Obernngarn, hinsichtlich der Wahl der Plätze für Bnrgbauten, äußerst interessant und lehrreich. Sie gruppireu sich fast ausnahmslos längs der Flüsse, so daß die Hydrographie der Gegend sich mit der Topographie der Burgen vollkommen deckt. Es ist wohl in ganz Europa kein anderes gleich großes Gebiet zu finden, wo die Burgen in so charakteristischer Weise die ganze Vergangenheit des den natürlichen Weg suchenden Verkehrs erkennen ließen.