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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (5), Band 18
Seite - 144 -
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144 Unter dieser Menge von Rninen besteht nur noch ein einziger mittelalterlicher Festungs- ban. Das ist Zolyomvar. Nach der Überlieferung wäre es durch Ludwig den Großen erbaut. Eigentlich ist es eine burgmäßig befestigte königliche Residenz, „vomus keAin". Die Zeit hat es benagt, manche Umgestaltung hat daran gemodelt, in nenerer Zeit ist es Gefängniß, und dennoch zeigt es im Ganzen und Großen noch die ursprüngliche Form. Es steht auf einem niedrigen, zum Theil mit einem Graben umzogenen Hügel. Die Umfassungsmauer schließt ein unregelmäßiges Vieleck ein, an dessen vier Hauptecken hervorspringende Rund- thürme stehen; an der fünften Ecke öffnet sich unter einem gedrungenen viereckigen Thurm das einst mit Zugbrücke versehene Thor. Dieses führt in einen kurzen Vorhof, auf den längs der Mauern, rings um den Palas herum, mehrere andere, einst wohlbefestigte Höfe folgen. In der Mitte des Burgfriedens steht der dreistöckige Palas, ein regelmäßiges Viereck von etwa 62 Meter Länge und 49 Meter Breite. An seiner kahlen Mauer machen nur die regelmäßigen Reihen der später umgestalteten Fenster die Stockwerke kenntlich. An jeder Ecke springt thnrmartig eiu geschlossener Erker vor, der vom zweiten Stock bis zum Dache reicht. Das dritte Stockwerk hat ein Kranzgesimse mit sich schneidenden Rund- bogen, und darüber eine Attika. Die längs der letzteren sichtbaren viereckigen Löcher ließen einst die Balken des Wehrganges durch. Im letzten Vorhofe, genau mitten in der nördlichen Langseite des Palas, öffnet sich das ehemals gleichfalls mit Zugbrücke versehene Thor in flachen Spitzbogen, und führt in den 34 Meter langen, 22 Meter breiten Hof. An dem, wie es scheint, jüngeren Tonnengewölbe des Thorwegs sind Wandmalereien zu sehen; seine Seitenwände zeigen ein aus Rnudstab und Kehle bestehendes Gesimse und darunter einen Fries von Dreipässen und reichgegliederten Spitzbogen, ganz unten läuft eine Steinbank entlang. Im Hofe haben der nördliche und westliche Flügel einen Säulengang, der auch aus den östlichen übergreift. An der Wand des südlichen Flügels sieht man noch die Krag- steine, anf denen einst der Gang des Oberstocks ruhte. Im Ostflügel befindet sich die geräumige Burgkapelle, die einst aus zwei übereinander befindlichen Räumlichkeiten bestand, jedoch durch Umgestaltung im vorigen Jahrhundert ihren ursprünglichen Charakter verlor. Im Erdgeschoß des Nordflügels befindet sich ein großer Saal, durch zwei stämmige achteckige Pfeiler in zwei Schiffe und sechs Joche getheilt. Er ist jetzt für Zwecke des Sohler Eomitatsmufeums wiederhergestellt. Das Erdgeschoß des westlichen Flügels enthält einen ähnlichen Saal. In der südwestlichen Ecke des Hofes öffnet sich eine kleine fpitzbogige Thür auf eine Holztreppe, über die man in die geräumige Vorhalle des ersten Stockes gelangt. Aus dieser führt eine größere Thüre in den einstigen Königssaal, eine kleinere in das süd- westliche Eckgemach, eine zweite kleinere in die Gemächer des einst von außen am stärksten befestigten südlichen Flügels. Von den früheren Zieraten der Säle ist kaum eine Spur vorhauden. Die Architektur der Arkaden und der ebenerdigen Räume ist durch schwerfällige
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (5), Band 18
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (5)
Band
18
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.02 x 21.71 cm
Seiten
462
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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