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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (5), Band 18
Seite - 148 -
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148 Thätigkeit auf die Details der älteren Bauten verwiesen nnd svmit in ihrer Freiheit beschränkten. In Ermanglung selbständigen Schaffens von größerem Wurfe, konnte die Renaissance nur zur Geltung gelangen, indem sie sich mit der Sachlage abfand. Später aber machte die Türkennoth jeder freieren Thätigkeit ein Ende. Übrigens waren diese kritischen Zeiten im Oberland nicht so fühlbar, wie jenseits der Donau. Hier war das Vordringen der Türken von vernichtender Wirkung; dort erblickte man an vielen Orten den Halbmond nur vou seru oder nur für kurze Zeit. Jenseits der Donau war zweihundert Jahre hindurch der Türke der Einzige, der „baute"; im größten Theile des Oberlandes jedoch wurde, wenn auch in schleppendem Tempo, das ganze XVI. Jahrhundert hindurch gebaut. Die Übung der Renaissanceknnst hörte also nicht auf. Größere Bauwerke freilich entstanden auch in den von den Türken nicht besetzten Gegenden keine, denn mit dem Falle der Jagellouen trat im politischen Leben der Nation eine Wendnng ein, die vorläufig für Ungarn das Ende aller landesherrlichen Bauten bedeutete. Zur Zeit des romanischen und gothischen Stils trngen die Ärpadischen Könige und dann die aus dem Hause Anjon ihr ansehnliches Theil zum Aufschwünge der Bauthätigkeit bei, der hie und da an die großen westlichen Nationen erinnerte; in der Banknnst der Renaissance wieder kam König Matthias im XV. Jahrhundert seinen westlichen Nachbarn zuvor. Vom XVI. Jahrhundert ab hörte diese Führerschaft anf, an die Stelle der Könige traten nun die mächtigen Magnaten. Diese und einige Städte sind die bedeutensten Banherren des XVI. und der beiden folgenden Jahrhunderte. Was König Matthias jenseits der Donau gebaut, ist spurlos verschwunden; dem Oberlande war das Schicksal etwas günstiger. In der Citadelle zu Neusohl hält sich zu Füßen der Kirche ein schmales, zweistöckiges Haus noch mit Mühe ausrecht; seine wenigen Fenster haben aus Stein gehauene, überaus einfache Rahmen, welche bezeugen, daß die neue Kunst hier heimisch geworden, und das Wappen mit dem Rabeu gibt Kunde, daß König Matthias I. der Banherr war. Der Wiederausbau uud Umban der Burgen gab der Renaissance die meiste Veran- lassung, sich zu bethätigen. Wahrscheinlich hat anch DiöS-Györ seine jetzige, allerdings in Trümmern liegende Gestalt zur Zeit Matthias' vou irgend einem italienischen Bankünstler erhalten. Die Burg Nögräd wurde 1475 im Auftrage Nikolaus Bathoris, Bischofs von Waitzen, durch Jakob Statilii?, genannt Jakob von Trau, einen in Dalmatien geborenen Baukünstler und Bildhauer, der auch für Matthias arbeitete, wiederhergestellt und zum Theil neu aufgebaut. Es unterliegt kaum einem Zweifel, daß die Renaissanceknnst, die sich Jakob um das Jahr 1460 in Florenz angeeignet hatte, auch an der erneuerten Burg in ihre Rechte trat. Erzbischof Thomas Bakocs, der auch dazu beigetragen, die Renaissance hier heimisch zu machen, ließ im Jahre 1520 die Burg Csabrag erweitern. Alle drei Bnrgen
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (5), Band 18
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (5)
Band
18
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.02 x 21.71 cm
Seiten
462
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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