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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (5), Band 18
Seite - 172 -
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172 Die ruhigen politischen Verhältnisse des XVIII. Jahrhunderts belebten die Bau- thätigkeit wieder. Die recht zahlreichen neuen Kirchen brachten, zumal unter dem Einflüsse der Jesuiten, den verzopften Barockstil zur Geltung. Eine Ausnahme bildet die an die Nordseite der Preßburger Krönnngskirche angebaute, mit einer Kuppel gedeckte Kapelle, die im Jahre 1734 durch den Graner Erzbischos Grafen Emerich Esterhazy zu Ehren des Sanct Johannes Elemosinarius erbaut wurde. Sie ist ein kleiner, aber prächtiger Ban; der Entwurf des Innern mit seinen marmornen Pilastern und Gesimsen deutet auf die Kunst Fischers von Erlach. Die beiden ansehnlichsten Schöpfungen dieses Jahrhunderts verdanken ihre Entstehung einem der pafsionirtesten nnd größten Bauherrn aus dem Geschlechte der Esterhazy, dem Grafen Karl, Bischof von Waitzen, später von Erlan. Die Kathedrale von Waitzen, die durch seinen Nachfolger, den Grafen Karl Migazzi, im Jahre 1777 vollendet wurde, hat eine kreuzschiffige Anordnung. Der Fa^ade ist ein Porticns von zwölf korinthischen Säulen vorgelegt, mit Heiligenstatuen auf dem Giebel. Über der Vierung der Schiffe erhebt sich eine Kuppel, deren Freseo ein Werk Anton Manlpertsch's ist. In Erlau erhebt sich ein mächtiger Bau hoch über die meist ebenerdigen Häuser der Stadt. Es ist das Lyceum, welches Graf Karl Esterhäzy 17K5—1785 angeblich mit einem Anfwande von einer Million Silbergulden erbanen ließ. Vier zweistöckige Flügel umschließen einen viereckigen Hof. Die mit Korbbögen überwölbte, durch gedrungene Pfeiler in drei Schiffe getheilte Vorhalle, das Treppenhaus, die Gänge und Säle sind von einer, der Masse des Gebäudes entsprechenden Großartigkeit. Hingegen beknnden die flachen Wandpfeiler, die von der Basis des ersten Stockes bis zum Gesimse aufsteigend das Äußere gliedern, dann das Portal mit seinen Korbbögen und die Rahmen der Fenster, desgleichen die Details der Formen im Innern, daß die Baukunst dieses Jahrhunderts hinter der Individualität des kirchenfürstlichen Bauherrn zurückblieb. Im Prnnkfaale und der Bibliothek sind die Decken mit Fresken von Johann Krakker geschmückt. Dnrch ihren Umfang bemerkcnswerth ist auch die Prümonstrateuser-Propstei zu Jäßö, die in den Jahren 1745 bis 1765 nach den Plänen Anton Salzjebers erbaut wurde. In der Mitte der stockhohen Fa^ade erhebt sich die zweithürmige Kirche, deren Schiff den viereckigen Hof durchschneidet. Im Innern der Kirche sind die Wände durch marmorirte Säulen und Pilaster gegliedert, auf denen ein ziemlich einfaches Kranzgesimse ruht; das dnrch Gurten in vier Joche getheilte Gewölbe zeigt gemalte architektonische Rahmen und darin, von Johann Krakker al kresco gemalt, Scenen aus dem Leben Johannes des Täufers. Der Säulenaltar ist mit 18, theils in Nischen, theils auf Eonfolen stehenden überlebensgroßen und lebhaft bcwegten Stuccofigureu bevölkert. Interessant ist noch das historisch-allegorische Deckenfresco der Bibliothek, gleichfalls von Johann Krakker.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (5), Band 18
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (5)
Band
18
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.02 x 21.71 cm
Seiten
462
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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