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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (5), Band 18
Seite - 174 -
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174 Die Mönchs- und Pfarrkirchen in den größeren Städten folgten mehr oder minder genau ein und demselben Muster. An ihrer Fa^ade erheben sich zwei mit Zwiebelknppeln gedeckte Thürme; das Innere ist durch Pilaster gegliedert, der Hochaltar ein »nt Statuen und vergoldeten Roeocoschnörkeln geschmücktes, auf hohen Sockel gestelltes Sünlengebilde, das mit einem caprieiös geführten Gesimse abschließt. So in Erlan die (1734) von den Jesuiten erbaute, jetzt den Cistereiensern gehörige Kirche und die Minoritenkirche (1771), in Neutra die der Piaristen, in Schloßberg (Sasvär) die Pfarrkirche. Das öffentliche Leben dieses Jahrhunderts fand nur selten Ausdruck durch die Errichtung bedeutenderer öffentlicher Gebäude. Die wenigen Comitatshäuser, die dieser Zeit angehören, z. B. die zu Eperies, Erlau, Treutschin, Balassa-Gyarmat, dann das nach dem Entwürfe Johann Langers im Jahre 1779 erbaute Kaschauer Rathhaus, gehen über das Maß der ansehnlichen Privatgebäude solcher Städte kaum hinaus. Sie sind sämmtlich einstöckig; einiges kümmerliche Ornament am Thore läßt erkennen, daß das Gebäude von den übrigen unterschieden werden sollte. Indessen besitzt das Erlauer Comita t shaus in dem Oberlichtgitter des Thores und in der Gitterthüre der Treppe Details von besonderem Interesse. Diese Schmiedeeisenarbeiten beweisen, daß das Handwerk an einzelnen Orten des Oberlandes eine höhere Stufe der Ausbildung erreicht hatte. Die Reihe der hochadeligen ländlichen Schlösser ist fast unabsehbar. Am zahlreichsten kommen sie im westlichen Theile des Oberlandes, den Comitaten Preßburg, Neutra und Trentschin vor. Ihnen schließen sich einige städtische Palais an, so namentlich in Preßburg das Primatialpalais, durch den Graner Erzbischos Grafen Josef Batthyäny 1781 nach dem Plane Melchior Hefele's, Architekten des Domes zu Steinamanger erbaut, ferner die Palais der Propstei, des Grafen Esterhäzy und des Fürsten Grassalkovich (jetzt Erzherzog Friedrich). Das letztere gehört durch manche Details der Barockknnst an. Die ländlichen Schlösser blieben jedoch nicht, gleich den Kirchen, dem Barock tren, sondern folgten bald ohne Ausnahme dem westlichen Baustil des XVIII. Jahrhunderts, der die seitherige Herrschaft der constructiven Formen stürzte und sein Hauptaugenmerk dem Inneren des Gebäudes zuwandte, wo Bequemlichkeit, augenerfreuende Eleganz und Anmuth angestrebt, allerdings auch durch die Schnörkelwelt des Rocoeo erreicht wurden. Die natürliche Folge dieses Strebens war, daß am Äußeren des Gebäudes die constructiven Formen immer mehr verkümmerten. Am häufigsten kommen Anlagen im geschlossenen Viereck vor, das an zwei Ecken thurmartige, seltener hufeisenförmige Borsprünge hat. Alle sind streng symmetrisch nnd haben der Bequemlichkeit entsprechende geräumige Thorhallen, Treppenhäuser, Oberstock-Eorridore, auf die sich die Thüren von ganzen Fluchten geräumiger Wohnzimmer öffnen. Das durch Kaiser Franz an der Stelle
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (5), Band 18
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (5)
Band
18
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.02 x 21.71 cm
Seiten
462
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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