Seite - 176 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (5), Band 18

176 In der ersten Hälfte des XIX. Jahrhunderts ging die Bauthätigkeit zurück. Auf kirchlichem Gebiete ist das einzige bedeutendere Werk die Douikirche zn Erlau, durch den Erlauer Erzbischof Ladislans Pyrker nach dem Plane des Budapester Architekten Josef Hild von 1831 bis 1837 erbaut. Es ist dies ein Bau von bedentender Masse, der frei auf einem die Stadt beherrschenden Hügel steht. Eine in zwei Abschnitte getheilte sehr breite Freitreppe führt zu dem grüzisirenden Sänlenportiens hinan, der als Fa^ade dient. Ein Langschiff wird von einem Querschiff geschnitten und über der Vierung ruht eine 38 Meter hohe Kuppel; hinter dem Sanctnarium erheben sich die beiden 53 Meter hohen Thürme. Das Innere schimmert von Marmor und Gold. Doch wie hinsichtlich des Äußern die unvergleichliche Lage, so entschädigt im Innern all der Glanz nicht für die Schwächen des clafsieirenden Bauwerks. Unter den in geringer Anzahl entstandenen weltlichen Bauten ist das Schloß zu Nagy-Ugröcz in seiner Art bedeutend. Graf Josef Keglevich ließ es (1845 bis 1850) nach einem Borbild aus dem englischen Mittelalter erbauen. In der zweiten Hälfte des Jahrhunderts thaten der Aufschwung des öffentlichen Lebens, der Culturdrang der Nation und der gehobeneWohlstand der städtischen Bevölkerung das Ihrige, um auch die Baukunst zu heben. In jeder größeren Stadt entstanden Theater, Schulen uud andere gemeinnützige Bauwerke. Thürzierde im Nagy Bitlseer Schlosse.