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ein Theil jenes großen Beckens, das durch den Visegrader Trachytkanal mit dem großen
ungarischen Alföld verbunden ist. Doch erstreckt sich andrerseits das Comitatsgebiet auch
in das Wiener Becken hinein, das durch die Hainburg-Wien-Kornenburger neogenen und
Kreidebildungen begrenzt wird.
Das Gebiet des Preßbnrger Comitats (4216 17 Quadratkilometer) wird durch ein
von Süd gegen Nordost streichendes Gebirge, welches die mittlere Höhe von 1.800 Fuß
über dem Meere und von 1.340 Fuß über den Ebenen der March und Waag erreicht, in
zwei ungleiche Theile getheilt. Dies ist die Kette der Kleinen Karpathen (Kis-
Kärpätok), die sich nebst ihrer Fortsetzung, dem Weißen Gebirge (Fehirhegyseg)
als eine von orographischem Standpunkte sehr interessante und lehrreiche geologische
Erscheinung darstellt; sie dient nämlich als Verbindungsglied zwischen zwei abgesonderten
Gebirgswelten, den Alpen und Karpathen. Der höchste Gipfel (2358 Fuß) des größteu-
theils aus kahlem Kalkgestein bestehenden Weißen Gebirges ist der Burianberg, südlich
von Bikßärd und nordöstlich von Schmolenitz (Szomoläny).
Die Kleinen Karpathen waren ihrer geologischen Struetur zufolge von gestaltenden!
Einfluß auf das eigenthümliche hydrographische System des Preßburger Comitats. Ihre
Querthäler führen die Gewässer nach zwei entgegengesetzten Seiten ab. Das Comitat
besitzt zwei gesonderte Stromgebiete: das westlich und das östlich der kleinen Karpathen,
also das jenseits und das diesseits des Gebirges gelegene. Jenes speist den Marchfluß,
dieses die Waag-Donau, so zwar daß die durch diese Flüsse abgeleiteten Gewässer erst
außerhalb der Comitatsgrenzen sich neuerdings in dem gemeinsamen großen Kanale: der
Großen Donau vereinigen. Die langsam dahersließende March hat als Hauptzuflüsse ober-
halb des Preßburger Comitats die Miava, die anch zum Theil als Comitatsgrenze gegen
Neutra dient, nnd weiter südlich den in der Gegend von Laksar-Neudorf (Laksär-Ujfaln)
entspringenden und in der Richtung von St. Johann (Szent-Jänos) in die March fallenden
Laksärbach. Hingegen strömen die in die Waag-Donau fallenden Gewässer von den östlichen
Abhängen der Kleinen Karpathen in südöstlicher Richtung hinab. Die Blava, die den
Nahäcserbach aufnimmt, der Poloua- oder Spaczinßkabach, die Tirnava, in die sich die
Parna ergießt, der Gidra- oder Cziffererbach, dem die Ronava zuläuft, sind Zuflüsse des
im Neutraer Comitat entspringenden Dudväg. Der hiedurch verstärkte Dudväg fällt dann
am Grenzpunkte des Comitats in die Kleine Donau, die sich schon im Komorner Comitate
mit der Waag vereinigt und als Waag-Donau am Fuße des Komorner Festungssporns in
die Große Donan strömt. Die Große Donan begrenzt das Gebiet des Preßburger Comitats
iin Süden von Theben bis Äsväny auf einer Linie von etwa 60 Kilometer Länge.
Dadurch, daß die Donau sich gleich unterhalb Preßburgs in zwei große Arme: die
Große Donau und die Kleine Donau (diese auch Neuhäuseler Donauarm genannt) theilt,
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Ungarn (5), Band 18
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Ungarn (5)
- Band
- 18
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1898
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 15.02 x 21.71 cm
- Seiten
- 462
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch