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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (5), Band 18
Seite - 186 -
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186 haben, obgleich eommassirt, noch jetzt die Dreifelderwirthschaft, die natürlichen Hutweiden aber werden leicht angebrochen, ohne daß deren Mangel durch künstliches Futter, also Stallwirthschaft, ausgeglichen würde. Aus diesem Grunde ist der Viehstand in der Regel mangelhaft, was wieder zur Folge hat, daß nicht genügend Dünger vorhanden ist und die Produetivkrast des Bodens stetig abnimmt. Die Insel Schütt, die einst wegen ihrer Fruchtbarkeit berühmt war, wird jetzt, nach so vielen Jahrhunderten, immer unfrucht- barer. Auch die Wiesencultur ist mangelhaft, was umso bedauerlicher ist, als ein Achtel des Comitatsgebiets aus Wiesen besteht. Der Mangel an künstlicher Berieselung und ausreichender Düngung hat ungenügende Heu- und Grummeterträge zur Folge. Dabei sind saure Wiesen häufig, besonders längs des Snr und Feketeviz und in der Unteren Schütt. Die Vermögensverhältnisse der Comitatsbevölkernng sind im Allgemeinen recht günstig. Seit dem Aufhören des Frohndienstes nimmt der Wohlstand der Bauern stetig zu. In vielen Ortschaften der Schütt und des äußeren Bezirkes (um Galänta und Szered) besitzen manche ehemalige Leibeigene 150 bis 200 Joch Feld und darüber. In den Gebirgs- ortschaften sind die Vermögen schon bescheidener, doch ist verhältnißmäßige Wohlhabenheit selbst dort häufig. Die Unzulänglichkeit der Bodenkraft wird dort durch gesteigerten Fleiß ersetzt. Neben den Kleinbauern ist auch die Zahl der Mittel- und Großgrundbesitzer im Comitate ziemlich bedeutend. Die geistlichen und ärarischen Besitzungen nebst denen der öffentlichen und Universitätsstiftungen machen zusammen 10.542 Katastraljoch aus. Unter den Großgrundbesitzern stehen die Pälffy und Esterhäzy voran. Ihre Herrschaftssitze, wie die der anderen Großgrundbesitzer, sind zumeist Magnatenschlösser in prächtigen Parks. Die Bevölkerung des Comitats ist im Allgemeinen sehr religiös, ja es herrscht darin ein förmlicher Wetteifer zwischen den einzelnen Nationalitäten. Der Confession nach ist die große Mehrheit (75 bis 90 Procent) römisch-katholisch. Die Procentsätze der übrigen Bekenntnisse sind weit geringer; die Evangelischen A. C. und die Jsraeliten machen je fünf bis zehn Procent, die Reformirten nur ein bis fünf Procent aus. Die Hauptbeschäftigung der Bevölkerung ist die Urproduktion. Landwirthschaft wird auf etwa 277.737 Hektar betrieben. Unter den landwirtschaftlichen Produkten spielen die Frühjahrsgerste, der Herbstweizeu und Herbstroggen die größte Rolle. Dann kommen Mais, Kartoffeln, Futterwickengemisch, Hafer und Zuckerrüben. Weniger prodncirt wird an Luzerne, Klee, Futterrüben, Bucheckern, Hirse, Hanf, Frühjahrsweizen, Halbfrucht, Frühjahrsroggen, Flachs, Raps und Herbstgerste. Am schwächsten gebaut werden Buch- weizen, Tabak und Dinkel. Gartenbau wird für Küchengewächse, wie Erbsen, Linsen und Bohnen, auf nicht weniger als 1.528 Hektar betrieben. In der Stadt Preßburg steht diese Art von Gärtnerei allgemein sehr im Schwange, und zwar nicht nur für den Hausgebrauch, sondern auch
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (5), Band 18
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (5)
Band
18
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.02 x 21.71 cm
Seiten
462
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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